3 Jahre Haft für Mann, der sterbende Freundin filmte

Wegen grob fahrlässiger Tötung, Widerstands gegen die Staatsgewalt und anderer Delikte musste ein 32-jähriger, seit 15 Jahren schwer Drogensüchtiger, am Donnerstag erneut vor dem Richter Platz nehmen.

Wie berichtet, soll der Junkie seiner Freundin, einer gebürtigen Italienerin, die gelegentlich Drogen konsumiert haben soll, Suchtgift verabreicht haben.

Goldener Schuss

Wie sich später herausstellen sollte, um einiges zu viel, denn der Trip sollte letztendlich zum Goldenen Schuss werden. Als der 32-Jährige sah, wie die junge Frau zu röcheln begann, zückte er, anstatt zu helfen, das Handy, filmte den Todeskampf seiner Freundin. Eigentlich hatte er ihr nur zeigen wollen, dass sie mit dem Konsum aufhören solle, beteuerte der Angeklagte am ersten Prozesstag kleinlaut vor dem Richter – mehr dazu hier.

In der Früh wollte er sie schließlich für die Arbeit wecken. Dabei bemerkte er, dass die Frau keinen Puls mehr hatte, versuchte sie noch zu reanimieren – erfolglos, die Frau war bereits tot. Bei der anschließenden Festnahme soll er Widerstand geleistet und sogar Beamte leicht verletzt haben.

Drei Jahre Haft

Am Donnerstag, dem zweiten Prozesstag, fiel schließlich ein Urteil am Landesgericht Wiener Neustadt: Der 32-Jährige wurde zwar nicht anklagekonform wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, fasste jedoch drei Jahre Haft wegen Imstichlassen einer verletzten Person sowie Widerstandes gegen die Staatsgewalt aus.

Der Richterspruch ist allerdings nicht rechtskräftig, es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung.