SMS-Betrugsmasche in Wien

300 € täglich! Wiener beinahe Opfer von SMS-Jobbetrug

Ein Wiener bekam per SMS ein Traum-Angebot: 300 Euro täglich für einfache Klicks. Doch der vermeintliche Job entpuppte sich als fiese Falle.
Christoph Weichsler
08.09.2025, 15:28
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"Nebenjob gesucht?" – mit dieser simplen SMS wollten Kriminelle einen Wiener ködern. Absender war angeblich die renommierte Wiener Werbeagentur Demner, Merlicek & Bergmann. Versprochen wurde ein leicht verdientes Vermögen: Likes vergeben, Inhalte teilen, Videos abonnieren. Keine Erfahrung nötig, Auszahlung am selben Tag, bis zu 300 Euro täglich.

Für Menschen in Not klingt so etwas wie ein rettender Strohhalm. Doch das angebliche Jobangebot war nichts anderes als eine Falle. Der Name der Agentur sollte nur Seriosität vorgaukeln – tatsächlich hatten die Betrüger mit ihr überhaupt nichts zu tun.

Agentur reagiert empört

Bei Demner, Merlicek & Bergmann ist man alles andere als erfreut über den Missbrauch ihres guten Namens. "Wir wissen von diesen SMS und reagieren bereits darauf. Sie stammen definitiv nicht von uns", heißt es von dem Unternehmen gegenüber "Heute".

Die Wiener Kreativagentur gehört zu den renommiertesten des Landes, sie betreut seit Jahrzehnten große Marken und ist international ausgezeichnet. Dass Kriminelle nun ihren Namen für eine Betrugsmasche verwenden, sorgt für blankes Entsetzen. "Wir distanzieren uns in aller Schärfe von diesen Nachrichten. Es handelt sich eindeutig um Scam, und wir prüfen bereits rechtliche Schritte."

Warum gerade bekannte Namen missbraucht werden

Dass ausgerechnet eine Top-Agentur ins Spiel gebracht wird, hat System. Betrüger nutzen bekannte Firmen, um Glaubwürdigkeit zu erzeugen. Viele Menschen denken: "Wenn so ein Job von einer großen Werbeagentur kommt, wird es schon seriös sein." Doch genau das macht den Betrug so gefährlich.

In Wahrheit kommen die SMS aus dem Ausland, meist über anonyme Prepaid-Nummern. Weder die Absender noch die Firmen existieren in dieser Form – es sind nur Namen und Logos, die gestohlen und zweckentfremdet werden.

So läuft die Masche ab

Anfangs scheint alles harmlos: Man klickt ein paar Videos, teilt Links, sieht ein Guthaben steigen. Auf einer professionell wirkenden Webseite wird suggeriert, man habe bereits Hunderte Euro verdient. Doch wenn es ums Auszahlen geht, fordern die Täter plötzlich "Investitionen" – etwa in ein VIP-Level oder als Kaution. Wer zahlt, sieht nie wieder Geld.

Das Europäische Verbraucherzentrum berichtet von Fällen, in denen Opfer mehrere Zehntausend Euro verloren. Ein Mann etwa überwies 10.000 Euro, sah seinen Kontostand angeblich auf 17.000 Euro anwachsen – doch dann verlangten die Täter nochmals 8.600 Euro. Am Ende blieb: Konto leer, Zukunft zerstört.

Offizielles Statement der Agentur

Die Wiener Werbeagentur Demner, Merlicek & Bergmann (DMB.) hat inzwischen selbst reagiert und warnt ausdrücklich vor den gefälschten SMS. "Diese Nachrichten stammen nicht von DMB. Bitte nicht antworten, keine Links öffnen und keine persönlichen Daten preisgeben", so die Agentur gegenüber "Heute".

Man habe den Vorfall bereits den zuständigen Stellen gemeldet und beobachte die Lage. Echte Jobangebote würden ausschließlich über die offiziellen Kanäle der Agentur veröffentlicht. Wer eine verdächtige Nachricht erhält, soll diese als Spam melden – oder einen Screenshot direkt an [email protected] schicken.

Die Opfer im Visier der Täter

Am stärksten betroffen sind Menschen, die dringend nach Geldquellen suchen – etwa Jobsuchende, Alleinerziehende oder Personen mit geringen Einkommen. Auch Menschen mit Migrationshintergrund geraten oft ins Visier, weil Sprachbarrieren es den Tätern leichter machen, Vertrauen zu erschleichen.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 08.09.2025, 15:33, 08.09.2025, 15:28
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