Vorarlberg

32-Jährige erstochen – Ehemann legt Geständnis ab

Am Dienstag wurde eine 32-jährige Frau in Vorarlberg erstochen. Die Polizei ermittelt wegen Mordverdachts. Jetzt gibt es ein Geständnis.

Heute Redaktion
Hier starb die 32-Jährige.
Hier starb die 32-Jährige.
MATHIS FOTOGRAFIE / APA / picturedesk.com

Am Mittwochnachmittag fand die gerichtsmedizinische Obduktion des Leichnams statt. Laut dem vorläufigen Obduktionsergebnis ist die Frau (32) am massiven Blutverlust, der durch zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen an Blutgefäßen und Organen hervorgerufen wurde, verstorben.

Der 36-jährige, getrennt lebende Ehemann des Opfers wurde kurze Zeit nach der Tat wegen dringenden Tatverdachts festgenommen. Er zeigte sich bei den Einvernahmen geständig, seine Ehegattin getötet zu haben. "Als Tatmotiv gab er wiederholte Kränkungen durch die getrennt lebende Gattin an", wie es von der Polizei dazu heißt. Der Beschuldigte wurde noch am Mittwochabend über Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.

Notarzt konnte nichts mehr für Frau tun

Er stach laut Polizei im Eingangsbereich ihres Wohnhauses mehrfach auf sie ein und verletzte sie im Bauch- und Oberkörperbereich. Die 32-Jährige starb trotz Reanimationsversuchen an Ort und Stelle. Der Mann flüchtete kurz, meldete sich dann aber bei der Polizei. Mittlerweile hat er die Tat gestanden, informierte die Polizei am Mittwoch.

Das Paar führte bereits seit rund zehn Jahren eine Beziehung, im vergangenen Jahr heiratete es. Das Zusammenleben war aber von zahlreichen – insbesondere gewalttätigen – Konflikten geprägt. Gegen den 36-jährigen Türken wurde seit 2015 vier Mal ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen, auch besteht gegen ihn ein behördliches Waffenverbot. Laut Philipp Stadler, dem Leiter des Landeskriminalamts Vorarlberg, sprach er immer wieder Drohungen gegen seine rumänische Frau aus und übte auch Gewalt an ihr aus. Das brachte dem Mann mehrere Gefängnisaufenthalte ein, er ist mehrfach vorbestraft. Er sei gerade einmal eine Woche vor der Tat aus der Haft entlassen worden, sagte Stadler.

Gewalttat ging Streit voraus

Am Dienstagabend meldete sich der 36-Jährige telefonisch bei seiner Frau, dabei dürfte ein Streit wegen der Betreuung der drei gemeinsamen Kinder entbrannt sein. Kurze Zeit später fuhr der Mann zum Gebäude, in dem seine Frau wohnte. Er rief sie an und sagte ihr, sie solle aus dem Haus kommen – dieser Aufforderung kam die 32-Jährige nach. Als sie im Eingangsbereich angelangt war, ging der 36-Jährige mit dem mitgebrachten Küchenmesser auf sie los. Nach den Messerstichen ergriff der Türke zunächst die Flucht. In wenigen hundert Metern Entfernung von der Wohnsiedlung meldete er sich aber telefonisch bei der Polizei und sagte sinngemäß, dass er "etwas Schlimmes" gemacht habe. Wenige Minuten später ließ sich der vermutlich leicht alkoholisierte Mann von der Polizei an dem von ihm genannten Ort widerstandslos festnehmen.

Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion der Leiche der 32-Jährigen sollte noch am Mittwoch durchgeführt werden. Parallel dazu liefen weitere Einvernahmen und Erhebungen. Noch unbekannt ist, ob das jüngste der drei Kinder im Alter von etwa drei Jahren die Attacke auf seine Mutter unmittelbar mitbekommen hat. Das Opfer hatte das Kind mit in den Eingangsbereich des Wohnhauses genommen. Die anderen beiden Kinder – beide unter zehn Jahre alt – hielten sich zum Tatzeitpunkt nicht im Bereich des Wohnhauses auf. Alle drei Kinder befinden sich vorläufig in der Obhut von Verwandten.

Laut Zählung der APA handelt es sich beim Fall in Bludenz bereits um die 26. Tötung einer Frau oder eines Mädchens in Österreich in diesem Jahr. Politikerinnen von ÖVP, SPÖ und Grünen zeigten sich in Aussendungen entsetzt. "In der aktuellen Krisensituation muss die Bundesregierung zusätzliche Maßnahmen zum Schutz von Frauen ergreifen", forderte etwa die SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner. Die Frauensprecherin der Vorarlberger Volkspartei, Gabriele Graf, wollte die Tat zum Anlass nehmen, die bestehenden Präventionsmaßnahmen im Land auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen.

Die wichtigsten Nummern gegen Gewalt auf einen Blick:
Polizei-Notruf: 133
Euro-Notruf: 112
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22

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