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4.096 Touristen aus Virus-Stadt sind noch im Ausland

Heute Redaktion
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Knapp die Hälfte der elf Millionen Einwohner hatte die Stadt Wuhan, die als Ursprung des Coronavirus gilt, verlassen, bevor sie abgeriegelt wurde. Tausende befinden sich noch im Ausland.

Seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus "2019-nCoV" herrscht in China Ausnahmezustand. Mehrere Städte in der Krisenprovinz Hubei wurden de facto unter Quarantäne gestellt. Auch die Metropole Wuhan wurde abgeriegelt. Sie gilt als Ausbruchsherd der Seuche. Wegen der chinesischen Neujahrsfeiertage hatten rund fünf Millionen Einwohner die Stadt aber schon verlassen, bevor die Sperren in Kraft traten.

Nun wurde bekannt, dass sich immer noch tausende Einwohner Wuhans als Touristen im Ausland aufhalten. 4.096 Personen sollen sich laut BBC und "South China Morning Post" mit Stand Sonntag noch außerhalb China unterwegs sein. Die Stadtregierung bittet nun Airlines und Hotelbetriebe um Hilfe, um den gestrandeten Bürgern eine vorübergehende Bleibe bieten zu können.

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Weil die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem ersten Auftreten von Symptomen, bei durchschnittlich sieben und 14 Tagen liegt, könnten diese bereits bei ihrer Ausreise mit "2019-nCoV" infiziert gewesen sein. Bislang gibt es laut WHO 44 bestätigte Infektionen außerhalb Chinas. Insgesamt sind bereits 81 Todesopfer und mindestens 2.700 Ansteckungen dokumentiert. 461 Infizierte befinden sich in kritischem Zustand.

Vier Verdachtsfälle in Österreich

Noch vergangene Woche konnte sich das Virus bis nach Europa ausbreiten. In Frankreich wurden am Freitag zwei Infektionen bestätigt, in Österreich sind seit heute, Montag, vier Verdachtsfälle bekannt. Erst zwei konnten definitiv negativ getestet werden.

Bei den Fällen aus Österreich handelt es sich um eine chinesische Stewardess, eine hier lebende Chinesin und zwei Österreicher, die nach einer China-Reisen nun auf der Isolierstation des Kaiser-Franz-Josef-Spitals in Wien untergebracht wurden.

So reagieren Behörden auf das Virus

In Peking wurden Touristenmagneten wie die Verbotene Stadt und auch die Chinesische Mauer gesperrt. Fernbusse dürfen die Hauptstadt und drei weitere Metropolen nicht mehr ansteuern.

In Hong Kong, wo es bereits acht bestätigte Fälle gibt, wurde der Notstand ausgerufen und sämtliche Schulen bis 17. Februar geschlossen. Auch die Tore des Hong Kong Disneyland bleiben zu. Währenddessen haben mehrere Städte in der umliegenden Provinz Guangdong verfügt, dass alle Bewohner nur noch mit Grippemasken auf die Straße gehen dürfen.

Die Mongolei, wo bisher noch keine Infektion gemeldet wurde, hat die gesamte Grenze zu China dicht gemacht. Zudem wurde auch hier der Unterricht bis 2. März ausgesetzt und öffentliche Veranstaltungen untersagt.