Niederösterreich

42.800 € Gage im Monat! SP will EVN-Luxusjob verhindern

Die SPNÖ bezieht nun die Wähler in die Schlacht gegen die 600.000 Euro-EVN-Gage mit ein. Haushalte bekommen nun Protestbriefe.

Sven Hergovich findet 600.000 für dritten EVN-Vorstand absurd
Sven Hergovich findet 600.000 für dritten EVN-Vorstand absurd
Helmut GRaf

"Der Gier muss der Stecker gezogen werden. Johanna Mikl-Leitner unterstützt die Preisabzocke des landeseigenen Energieversorgers EVN. Das ÖVP gesteuerte ,System EVN’ muss beendet werden": Diese harten Worte sind nicht von der SPÖ Niederösterreich, sondern von FPÖ NÖ-Chef Udo Landbauer Ende 2022.

"Was hat die FPÖ nicht alles versprochen vor der Wahl: Niedrige Tarife, Deckel für Strom und Gas, eine Entlastung für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Und was ist daraus geworden? Gerade in diesen Wochen bekommen tausende niederösterreichische Familien Nachzahlungen von der EVN, die sie sich kaum leisten können. Die Energie-Tarife sind weiter astronomisch hoch, doch statt das Problem zu lösen, schafft die EVN einen neuen Vorstandsposten mit einer Gage von 600.000 Euro. Das hat man von der schwarz-blauen Koalition: Drei statt bisher zwei Vorständen und damit einen neuen Luxus-Job für 600.000 Euro“, sagt Kontrolllandesrat Sven Hergovich. (SP)

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    Diese Briefe ergehen jetzt an nö. Haushalte
    Diese Briefe ergehen jetzt an nö. Haushalte
    SPNÖ

    „Die Verantwortung dafür liegt bei Schwarz-Blau. Die EVN gehört mehrheitlich dem Land Niederösterreich. Schwarz-Blau regiert in Niederösterreich. Mikl-Leitner und Landbauer könnten diesen wahnwitzigen Luxusjob sofort abstellen“, meint Hergovich.

    Gagen halbieren

    „Wir haben eine ganz einfache Lösung: Wir können Schwarz-Blau nicht daran hindern, sinnlose Luxus-Jobs zu schaffen, aber wir können ganz leicht verhindern, dass die Kundinnen und Kunden das bezahlen. Unser Vorschlag: Wir halbieren für die Vorstände das Gehalt, dann kosten sie zusammen nur mehr so viel wie bisher einer. Immer noch mehr als genug. Wenn die EVN meint, dass sie mit der Arbeit nicht mehr zurechtkommt, dann soll sie sich das selber zahlen und nicht die Kundinnen und Kunden zur Kassa bitten. Wenn das dazu führt, dass dort auch einmal das Telefon abgehoben wird, wenn man bei der Hotline anruft - und sei es vom neuen Vorstand - dann wäre das ja schon was“, ergänzt Hergovich.

    Postkarten und Petition

    „Als Landespartei werden wir das Thema kompensieren. Wir werden die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mit Postkarten versorgen (siehe Bilderserie), die sie direkt an Johanna Mikl-Leitner und Udo Landbauer schicken können, um sie aufzufordern, diesen Unsinn abzudrehen. Dazu wird es im ganzen Land Verteilaktionen geben“, sagt Sven Hergovich.

    „Mit heute starten wir auch eine Petition, um Unterschriften gegen den Gagen-Wahnsinn bei der EVN zu sammeln. Viele weitere Aktionen werden folgen. Und auch im nächsten Landtag werden wir die EVN zum Thema machen. Wir geben keine Ruhe, bis dieser EVN-Luxusposten gestrichen wird. Darauf können sich Johanna Mikl-Leitner, Udo Landbauer und die EVN verlassen“, schließt Hergovich.

    Politgehälter

    Zum Einordnen: knapp 43.000 Euro Monatsgehalt für den EVN-Vorstand ist mehr als doppelt so viel wie die Landeschefin verdient (Anm.: Mikl-Leitner verdient jährlich über 260.000 Euro). Sven Hergovich nagt mit einer Landesrats-Gage von knapp 240.000 Euro im Jahr auch nicht wirklich am Hungertuch.

    VP ätzt in Richtung Hergovich

    Und genau da hakt auch VPNÖ-Manager Matthias Zauner ein: "Als nicht amtsführender Landesrat bezieht Hergovich derzeit  über 16.000 Euro pro Monat Politiker-Gehalt. Es wäre daher nur konsequent, wenn er in der von ihm angezettelten Neid-Debatte freiwillig auf einen Teil seines Gehalts verzichten würde, zumal er ja sich auch SPÖ-regierten Bundesländer zum Vorbild nimmt.“

    Und Ende 2022 war Udo Landbauer mit seiner FP in der Opposition, hat seitdem die FP in der Landesregierung sitzt mit dem Corona-Fonds oder der Abschaffung der ORF-Landesabgabe zwei größere Coups gelandet..