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44-Jährige braucht neues Knie, bekommt keine OP

Sandra L. sollte Mitte Oktober ein neues Knie bekommen, doch die OP wurde verschoben. Die 44-Jährige klagt an: "Ich lebe jeden Tag mit Schmerzen!"

Amra Duric
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Sandra hätte zum vierten Mal operiert werden sollen, doch wegen der Coronasituation in den Spitälern wurde ihre Knie-OP verschoben. Die 44-Jährige muss mittlerweile ein Gestell tragen. "Ich bin auf der Straße schon umgefallen, weil der Fuß nicht mehr mitgespielt hat", erzählt sie im <em>"Heute"</em>-Interview.
Sandra hätte zum vierten Mal operiert werden sollen, doch wegen der Coronasituation in den Spitälern wurde ihre Knie-OP verschoben. Die 44-Jährige muss mittlerweile ein Gestell tragen. "Ich bin auf der Straße schon umgefallen, weil der Fuß nicht mehr mitgespielt hat", erzählt sie im "Heute"-Interview.
iStock, privat

Der Alltag ist für Sandra L. schwer. Die 44-Jährige aus Korneuburg kämpft täglich mit Schmerzen und ist auf Hilfe angewiesen. "Ich wurde bereits drei Mal am Knie operiert, aber das hat nicht geholfen." Eine vierte Operation hätte L. Mitte Oktober gehabt. "Während der OP hätte entschieden werden sollen, ob ich ein ganz neues Knie bekomme, oder nur ein Teil des Gelenks ersetzt wird", erzählt die Betroffene im Gespräch mit "Heute".

Kaputtes Knie geht an die Substanz

Doch zu der vereinbarten Operation sollte es für die Niederösterreicherin gar nicht kommen. "Weil Eingriffe im Spital reduziert wurden, hat man auch meine Knie-OP verschoben. Man sagte mir, dass ich im Dezember operiert werden sollte, aber wie es aussieht, wird auch daraus nichts." Dass der dringende Eingriff nicht stattfinden konnte, ärgert die 44-Jährige sehr. "Ich lebe jeden Tag mit Schmerzen. Mittlerweile ist mein Knie rund um die Uhr in einem Gestell." 

"Es geht einem an die Substanz. Ich verstehe natürlich, dass lebensnotwendige Operationen Vorrang haben. Ich muss mit meinem Knie so wie es jetzt ist weiterleben, aber die Frage ist für wie lange."

In ihrem täglichen Leben braucht L. viel Unterstützung. "Es muss immer jemand da sein. Ich bin auf der Straße auch schon umgefallen, weil der Fuß einfach nicht mehr mitgespielt hat." Nicht nur physisch, sondern auch psychisch ist die Situation für die 44-Jährige eine große Herausforderung. "Es geht einem an die Substanz. Ich verstehe natürlich, dass lebensnotwendige Operationen Vorrang haben. Ich muss mit meinem Knie, so wie es jetzt ist, weiterleben. Die Frage ist nur für wie lange."

Bei einem privaten Arzt wäre laut L. eine Operation schneller möglich. "Das kostet natürlich. Ich müsste etwa 15.000 Euro bezahlen, aber das kann ich mir nicht leisten." Unterstützung und Beistand bekommt Sandra derzeit vom Verein "Chronisch Krank Österreich". "Wir bieten eine zentrale Anlaufstelle für chronische kranke und beeinträchtigte Personen sowie deren Angehörige in Österreich, in welcher sie alle notwendigen Informationen, unter anderem zur Ernährung, sowie in sozialen, finanziellen, psychischen, sozialrechtlichen und medizinischen Angelegenheiten, erhalten", heißt es vom Verein.