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5 Tote in Texas – schwere Vorwürfe gegen Polizei

Der 38-jährige Francisco Oropesa hat im US-Bundesstaat Texas fünf Menschen erschossen. Nun erhebt ein Nachbar schwere Vorwürfe gegen die Polizei.

In Texas erschoss ein 38-Jähriger fünf Menschen. Ein Nachbar erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
In Texas erschoss ein 38-Jähriger fünf Menschen. Ein Nachbar erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
David J. Phillip / AP / picturedesk.com

"Ich hätte nie gedacht, dass er schießen würde. Er lief von einem Raum zum nächsten, um Menschen zu finden." Wilson García ist fassungslos. Der Mann hat am späten Freitagabend bei einer Schießerei im Ort San Jacinto im US-Staat Texas seine Frau und seinen neunjährigen Sohn Daniel verloren. Garcías Nachbar, der 38-jährige Francisco Oropesa, war in sein Haus mit einem Gewehr gekommen und hatte insgesamt fünf Menschen erschossen.

Oropesa hatte zuvor, mit wohl derselben Halbautomatik-Waffe in seinem eigenen Vorgarten herumgeschossen. Weil Familie García gerade das einmonatige Baby zu Bett gebracht hatte, ging der Familienvater zu Oropesas Haus, um den Mann zu bitten, mit dem Herumschießen aufzuhören. Der angetrunkene Oropesa tauchte kurz danach bei den Garcías auf und richtete ein Blutbad an. Wie die Polizei später informierte, hatte der mutmaßliche Täter seinen Opfern gezielt in den Kopf geschossen.

Warum hat die Polizei nicht auf die Notrufe reagiert?

Die Tat hat in der honduranischen Gemeinde von Texas einen Schock ausgelöst, besonders nachdem bekannt wurde, dass Garcías neunjähriger Sohn Daniel mit Oropesas Sohn sehr befreundet war. Wie Ramiro Guzmán, ein Onkel Daniels, dem Sender "CBS News" erzählte, fuhren die beiden Kinder fast täglich mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle, um in die Schule zu gehen.

Guzmán macht der Polizei von San Jacinto County schwere Vorwürfe: Die Beamten hätten nicht auf die Notrufe der Familie reagiert, sagte der Angehörige. Denn die Großfamilie hatte schon etwa eine halbe Stunde vor der Schießerei in ihrem Haus die Sicherheitskräfte alarmiert.

Als Oropesa mit seinem Gewehr auftauchte, versteckte sich Ramiro Guzmán mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in einem Schrank. Er wählte mehrmals den Notruf. Doch jedes Mal sagte ihm ein Beamter, dass die Polizei bereits unterwegs sei. Das war sie aber nicht, behauptet der Onkel. "Sie haben den Anruf abgebrochen", so Guzmán.

Todesschütze unter Wäscheberg entdeckt

Am Dienstag konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter endlich fassen: Nach einem Hinweis sei der 38-jährige Francisco Oropesa in einem Schrank in einem Haus unter einem Wäscheberg entdeckt worden, sagte der Sheriff von San Jacinto County, Greg Capers.

Die Festnahme in der Nähe von Conroe, 32 Kilometer vom Tatort entfernt, erfolgte nach Angaben des Sheriffs von Montgomery County, Rand Henderson, ohne Zwischenfälle. "Sie können jetzt ruhig schlafen, weil er hinter Gittern ist", sagte er mit Blick auf die Familien der Opfer. Für das, was O. getan habe, werde er den Rest seines Lebens im Gefängnis sitzen.

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    Der mutmaßliche Täter ist laut Polizei weiterhin auf der Flucht und ist "bewaffnet und gefährlich".
    Der mutmaßliche Täter ist laut Polizei weiterhin auf der Flucht und ist "bewaffnet und gefährlich".
    GO NAKAMURA / AFP Getty / picturedesk.com