Am 17. April 1994 war Tina Heins in ihrer Wohnung in Mayport in Florida erstochen worden. Die junge Frau, die in der 15. Schwangerschaftswoche war, wurde mit mehr als zwei Dutzend Messerstichen getötet. Ihr Mann befand sich zu dieser Zeit im Dienst auf der nahegelegenen Marinebasis Naval Station Mayport. Entdeckt wurde die Tote von ihrem Schwager Chad Heins, der später wegen des Verbrechens verurteilt wurde.
Chad Heins verbrachte fast elf Jahre hinter Gittern, ehe DNA-Spuren vom Tatort seine Unschuld belegten. Die Ermittlungen liefen weiter. Neue Beweise führten die Polizei schließlich zu Michael Ziegler – einem engen Freund des Ehemanns von Tina Heins. Laut den Behörden soll Ziegler sogar Trauzeuge bei der Hochzeit des Paares gewesen sein.
Ein Gericht erhob Ende August Anklage wegen Mordes ersten Grades. Wenige Tage später wurde Ziegler in Georgia, rund 500 Kilometer vom Tatort entfernt, gefasst. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft.
"Auch wenn Ziegler Tinas Leben viel zu früh beendet hat, lebt ihr Vermächtnis weiter", erklärte das Sheriff's Office von Jacksonville in einer Mitteilung. Die Familie der Getöteten in Wisconsin habe ein Stipendium in ihrem Namen ins Leben gerufen.
Mit der Festnahme endet einer der bekanntesten Cold Cases in Florida, der über Jahre immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hat.
Konstantin Furrer (fur) arbeitet seit 2017 für 20 Minuten. Seit 2022 Newsdesk-Leiter, daneben Blattmacher und Mitglied der Redaktionsleitung.