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6.000 Euro Gehalt, aber niemand will diesen Job

Nach dem Ende des Lockdowns wollen heimische Skigebiete nun richtig in die Wintersaison starten. Die meisten aber ohne ausreichend Personal.

Amra Duric
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In den heimischen Skigebieten wird derzeit händeringend nach Personal gesucht. Peter Mayer versucht mit seiner Agentur zu vermitteln. "Es gibt Betriebe in Ischgl, Sölden, oder Kitzbühel, die für einen guten Koch, der fließend Deutsch spricht, zwischen 4.500 Euro und 6.000 Euro zahlen."
In den heimischen Skigebieten wird derzeit händeringend nach Personal gesucht. Peter Mayer versucht mit seiner Agentur zu vermitteln. "Es gibt Betriebe in Ischgl, Sölden, oder Kitzbühel, die für einen guten Koch, der fließend Deutsch spricht, zwischen 4.500 Euro und 6.000 Euro zahlen."
Bergbahnen Sölden/Christoph Nösig; privat

Der erneute Lockdown sorgte in der Hotellerie für eine Stornowelle und damit auch für einen eisigen Start in die Skisaison. Mit den Öffnungen soll die Wintersaison aber wieder in Fahrt kommen. Anders als im Vorjahr gibt es wieder Gastronomie, doch die bekannten Aprés-Ski-Partys sind nicht erlaubt. Dies hält Touristen jedoch nicht vom Skiurlaub ab. Doch während es mit den Buchungen langsam bergauf geht, sinkt die Anzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Skigebieten immer weiter. 

4.500 offene Stellen

Im Interview mit "Heute" zeigt sich Thomas Geiger, Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft bei der Tiroler Wirtschaftskammer, über den wachsenden Personalmangel besorgt. "Die Herausforderung der Betriebe in der Suche nach ausreichend Mitarbeitern ist dramatischer denn je. Aktuell sind alleine beim AMS knapp 4.500 offene Stellen gemeldet. Der tatsächliche Bedarf nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist aber in der Realität nochmals deutlich höher."

"Bewerbungen kommen derzeit weder aus dem In- noch aus dem Ausland. Viele jahrelange Stammmitarbeiter haben die Branche wegen der fehlenden Planungssicherheit auch verlassen. Ein ständiges Auf und Zu ist Gift für die Branche."

Wegen der Lockdowns, der aktuell bestehenden Quarantäneverpflichtungen bei der Einreise für ungeimpfte Kinder aus dem Kernmarkt Deutschland und der vielfach fehlenden Planungssicherheit bei Betrieben, aber auch Gästen, sei laut Geiger die Mitarbeiterrekrutierung enorm schwierig. "Bewerbungen kommen derzeit weder aus dem In- noch aus dem Ausland. Viele jahrelange Stammmitarbeiter haben die Branche wegen der fehlenden Planungssicherheit auch verlassen. Ein ständiges Auf und Zu ist Gift für die Branche", wettert der Geschäftsführer.

6.000 Euro für guten Koch

Dass derzeit ein enormer Mitarbeitermangel im Wintertourismus spürbar ist, kann auch Peter Mayer bestätigen. Der Tiroler vermittelt mit seiner Agentur Personal. "Es gibt Betriebe in Ischgl, Sölden, oder Kitzbühel, die für einen guten Koch, der fließend Deutsch spricht, zwischen 4.500 Euro und 6.000 Euro zahlen." Laut dem 30-Jährigen wird auch im Service händeringend gesucht. "Im Durchschnitt wird in dem Bereich 2.000 Euro netto gezahlt. Exklusive Trinkgeld. Von vielen Kollegen weiß ich, dass man mit 4.500 Euro netto heimgehen kann."

Durch den Wegfall des Aprés-Ski rechnet man im Service, wie bereits im vergangenen Jahr, mit weniger Trinkgeld. "Vor der Pandemie gab es Kellnerinnen, die haben an einem Tag 3.000 Euro bis 4.000 Euro Trinkgeld bekommen." Laut dem Personalvermittler wollen immer weniger Fachkräfte aus dem Inland für die Saison nach Tirol. "Früher waren 20 bis 30 Prozent Oberösterreicher dabei. Viele sind auch aus Wien gekommen. Das ist nicht mehr der Fall." Auf der Webseite der Region Paznaun – Ischgl sind aktuell 341 Jobs ausgeschrieben. Die meisten im Bereich Küche und Service.

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