72 Tennis-Spieler vor Australian Open in Quarantäne

Ab 8. Februar steigen in Melbourne die Australian Open. Allerdings droht das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres zur Farce zu verkommen. Denn nicht weniger als mittlerweile 72 (!) Teilnehmer befinden sich bis Ende Jänner in Voll-Quarantäne.

Grund dafür sind positive Corona-Tests bei Passagieren auf den Flügen nach Australien. Das strenge Präventionssystem in "Down Under" sieht es vor, dass auch negativ getesteten Personen, die an Bord waren, 14 Tage lang isoliert werden müssen. Sprich: Die Spieler dürfen ihre Hotel-Zimmer nicht verlassen.

"Training für die Katz"

"Wochenlanges Training und harte Arbeit sind für die Katz, weil in einem zu drei Vierteln leeren Flugzeug eine Person COVID-positiv ist", twitterte etwa Alize Cornet und schimpfte: "Sorry, aber das ist Wahnsinn."

Die 72 betroffenen Spieler müssen sich im Hotel fit halten, dürfen nicht auf den Tennis-Platz. Einige wurden bereits kreativ, droschen Tennis-Bälle gegen Matratzen oder die nutzten die Fensterscheibe als Sparring-Partner. Alles weit weg von einer professionellen Vorbereitung – die Chancengleichheit ist dahin.

Turnierdirektor Craig Tiley schloss eine weitere Verschiebung des Spektakels aus. Er versprach: "Wir werden alles dafür tun, den Profis akzeptable Umstände zu schaffen."

Fakt ist nämlich auch: Allen Beteiligten waren die möglichen Konsequenzen bewusst. Die Regeln waren klar und mussten von allen Profis, Betreuern und Mitreisenden unterschrieben werden.

Thiem in "Luxus-Quarantäne"

Dominic Thiem ist vom Chaos nicht betroffen. Er trat die behördlich angeordnete Quarantäne gemeinsam mit den anderen Topspielern Novak Djokovic (Ser) und Rafael Nadal (Sp) und Trainingspartner Dennis Novak in einem Luxus-Komplex in Adelaide an – unter weit besseren Bedingungen, was nicht überall gut ankommt. Denn bei der "normalen" Quarantäne darf für fünf Stunden pro Tag das Hotelzimmer verlassen werden.