Österreich

Masken-Frau (78) drohte Bürgermeister mit Mord

Heute Redaktion
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Die 78-Jährige vor Gericht in Korneuburg.
Die 78-Jährige vor Gericht in Korneuburg.
Bild: mph

Mit einer Schutzmaske erschien eine 78-Jährige aus NÖ gestern am Landesgericht Korneuburg. Sie hatte einen Bürgermeister mit Drohungen zum Rücktritt bewegen wollen.

Bizarrer Auftritt einer Wut-Rentnerin am Mittwoch am Landesgericht in Korneuburg: Die 78-Jährige hatte im September und November 2019 einen VP-Bürgermeister aus dem Weinviertel bedroht ("Heute" berichtete).

In einem Brief schrieb die alte Lady: „Wollen Sie Ihre Pension ersitzen? Sie werden diese nicht erleben, wenn Sie nicht bald abtreten." Dann schickte sie ihm einen Zeitungsartikel über die Gift-Praline von Spitz (Anm.: Spitzer Bürgermeister wurde mit Kirschpraline vergiftet, ist seither ein Pflegefall - mehr dazu hier) - handschriftlicher Zusatz der Pensionistin: „Es muss nicht immer eine Praline sein." Weiters bezeichnete sie den Ortschef als korruptesten und schlechtesten Bürgermeister.

Das Motiv für ihre Wut: Ein Abbruchbescheid eines Gebäudes auf der Liegenschaft ihres Gatten. Ihr Ehemann ist nämlich Architekt – mit Behörden aber auch auf Kriegsfuß. Er hatte sogar ein Feuerwehrgebäude entworfen und Jahre später, nach dem Bau nach seinem Plan, einen Baumangel angezeigt.

Bedingte Haftstrafe

Richter Manfred Bodner schüttelte den Kopf: „Der Bescheid wurde ohnedies vom Landesverwaltungsgericht behoben. Ein Rechtsmittel ist eben der einzig richtige Weg, wenn man nicht zufrieden ist."

Die 78-Jährige wurde wegen versuchter schwerer Nötigung und übler Nachrede zu sechs Monaten bedingter Haft (rechtskräftig) verurteilt.