Das Handy ist immer und überall dabei. Kaum eine Stunde vergeht, in der man das Handy nicht nutzt. Das zeigt jetzt auch eine repräsentative Umfrage (2.105 Interviews) des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Veröffentlicht werden erschreckende Zahlen zur Handynutzung während einer einstündigen Autofahrt.
Sie können es einfach nicht lassen: 55 Prozent der österreichischen Autofahrer telefonieren bei einstündigen Autofahrten nebenbei. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) lesen und 16 Prozent schreiben Nachrichten. Sechs Prozent gaben sogar zu, dass sie nebenbei auch auf ihren Social Media Kanälen unterwegs sind.
Das ist der Alltag in den Lenkersitzen der Fahrzeuge auf unseren Straßen und Autobahnen. Präventionsexperten des KFV warnen vor der immensen Gefahr, die dadurch entsteht.
Heuer haben in Österreich bereits 87 Menschen aufgrund von Ablenkung im Straßenverkehr ihr Leben verloren. Das sind 34 Prozent aller Verkehrsunfalltoten. Es ist die häufigste Ursache für tödliche Verkehrsunfälle.
Im Fünfjahresschnitt sterben jährlich 90 Menschen durch Ablenkung im Verkehr, verletzt werden dadurch 11.700 Leute. Mit 87 Verkehrstoten ist die Zahl heuer bis jetzt schon um 10 Prozent höher als im Vorjahr.
Erstaunlicherweise ist das Lesen von Nachrichten gefährlicher als das verfassen dieser, meint Dipl. -Ing. Klaus Robatsch, der Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV. Andere Ablenkungen die nichts mit dem Handy zutun haben sind außerdem störende oder alkoholisierte Mitfahrer und Essen und Trinken. Trotzdem scheint die Ablenkung mit dem Smartphone besonders groß zu sein.
Robatsch: "Wenn Sie beim Lenken eines Kfz abgelenkt sind, verschlechtern sich Ihre Reaktionszeiten massiv, Sie vergessen eher zu blinken, übersehen rote Ampeln und Verkehrszeichen oder Sie verringern unwillkürlich den Sicherheitsabstand zum Vorderfahrzeug."
Die jungen Befragten sehen das Thema sorglos. Denn nur 29 Prozent der 17- bis 19-Jährigen sehen es als sehr gefährlich an, wenn beim Autofahren Nachrichten gelesen werden.
Aufgrund der steigenden Zahlen an Unfällen fordern die Experten nun einige Maßnahmen, um Ablenkungsunfälle zu minimieren.