Niederösterreich

Ab 2024 mehr Leben in der Synagoge in St. Pölten

Die ehemalige Synagoge in St. Pölten soll einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Renovierung kostet vier Millionen Euro. 

Tanja Horaczek
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Ehemalige Synagoge St. Pölten
Ehemalige Synagoge St. Pölten
Marius Höfinger

Die ehemalige Synagoge in St. Pölten war bisher nur eingeschränkt öffentlich zugänglich. Das soll sich jetzt ändern. Im Zuge des „Kunst- und Kulturschwerpunkts St. Pölten 2024“ soll das Kulturdenkmal um vier Millionen Euro renoviert werden. Sowohl der Chor als auch das Kantorhaus sollen dann barrierefrei zugänglich sein. 

Land NÖ und St. Pölten finanzieren das Projekt

Zwischen der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und der NÖ Museum Betriebs GmbH wurde kürzlich ein unentgeltlicher Bestandsvertrag abgeschlossen. Jetzt wird ein Generalpartner ausgeschrieben, um die notwendigen Sanierungen und Adaptierungen umzusetzen. Die finanziellen Mittel stellen das Land Niederösterreich und die Stadt St. Pölten. 

Geschichte, Gedenken und Gegenwart

„Wir übernehmen geschichtliche, kulturelle sowie baukulturelle Verantwortung für ein einzigartiges Bauwerk und ermöglichen die Vermittlung von und damit die Diskussion über jüdische Kultur und jüdisches Leben, und zwar in allen, auch den mit Ermordung und Vertreibung verbundenen, Aspekten“, erklärt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Barrierefreie Zugänge werden geschaffen.
Barrierefreie Zugänge werden geschaffen.
Land NÖ

„Eine Institution, die es schafft, Geschichte, Gedenken und Gegenwart gerade auch für junge Menschen zu verbinden, kann weit über St. Pölten hinaus eine große Bedeutung erlangen," setzt Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) fort. Kunstinstallationen, Medienstationen und ein jüdisches Kunst- und Kulturfestival sollen die ehemalige Synagoge ab 2024 zu einem lebendigen Raum machen. 

Kulturelles Zentrum

„Die Synagoge war religiöses und kulturelles Zentrum der jüdischen Gemeinde in St. Pölten. Das Gebäude zu einer Begegnungsstätte für spätere Generationen zu machen, ist ein sehr wichtiges Signal", so Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Neben dem Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich wird die Synagoge als eigenständige Institution Teil der NÖ Museum Betriebs GmbH. Der Betrieb wird in enger Kooperation mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs geführt.

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