Salzburg

"Absolute Lebensgefahr" – Lawinen-Warnung ausgerufen

Übers Wochenende wird in Salzburg ein Meter Neuschnee erwartet. In Verbindung mit starkem Wind und warmen Temperaturen entsteht Lebensgefahr.

Leo Stempfl
In Salzburg ist bis nächste Woche besondere Vorsicht geboten.
In Salzburg ist bis nächste Woche besondere Vorsicht geboten.
Land Salzburg/Melanie Hutter

Wie berichtet, wird von den Meteorologen der GeoSphere Austria (früher ZAMG) übers Wochenende etwa in Salzburg bis zu ein Meter Neuschnee erwartet. In Verbindung mit dem starken Wind und eher milden Temperaturen kann das auf den Bergen sehr gefährlich werden. Mittlerweile wurde Lawinenwarnstufe 4 ausgerufen.

"Das bedeutet schlechte Schneedeckenstabilität und angespannte Lawinenverhältnisse, teils kann es auch zu spontanen Abgängen kommen. Unsere klare Empfehlung: In den nächsten Tagen sollte man sich abseits der Pisten nicht aufhalten. Es ist ein bisschen Geduld gefragt, denn erst nächste Woche soll sich die Lage entspannen", betont Matthias Walcher von GeoSphere Austria.

Absolute Lebensgefahr

Die Bergrettung weist ausdrücklich darauf hin: "Ab Lawinenwarnstufe 4 herrscht absolute Lebensgefahr, das Risiko lohnt sich einfach nicht. Wenn es stürmt und schneit, ist die Verlockung nicht so groß, erst wenn es wieder schöner wird, aber die Gefahr ist da noch nicht vorbei. Daher bitte den Lawinenbericht genau im Auge behalten und auch mal verzichten, wenn die Lage zu prekär ist", appelliert der Landesstellenleiter der Salzburger Bergrettung Balthasar Laireiter aus dem Lungau.

Ein umfassender und detailreicher Lagebericht für Salzburgs Berge wird täglich am Abend vom Lawinenwarndienst veröffentlicht. "In diesen fließt eine Menge an Daten ein", erklärt der Leiter der Lawinenwarnzentrale Michael Butschek. Dazu zählen Messstationen, Stations- und Geländebeobachterdaten sowie rund 900 ehrenamtliche Mitglieder in den 95 Lawinenwarnkommissionen im Bundesland. Immer mit dabei ist der Bericht in der kostenlosen Land Salzburg App.

30 Geländebeobachter im Einsatz

Eine besonders wichtige Informationsquelle für den täglichen Bericht sind auch die rund 30 Geländebeobachter im Bundesland. "Die Personen haben viel Erfahrung und melden uns Beobachtungen zurück, die wir nicht aus den Wetterstationsdaten entnehmen können. Etwa die Verbreitung von Oberflächenreif oder Schwachschichten in der Schneedecke. Die Informationen geben sie mittels Handy in eine speziell entwickelte Beobachter-App ein", sagt der Lawinenexperte Matthias Walcher von GeoSphere.

Wenn man von einer Lawine verschüttet wird, gibt es leider nur geringe Überlebenschancen. "Man hat maximal 18 Minuten Zeit, um ausgegraben zu werden. Danach fällt die Überlebenschance massiv ab. Nach 45 Minuten ist sie nur mehr minimal. Deshalb ist wichtig, dass man zusammen auf den Berg geht, damit man im Notfall seinen Kameraden retten kann", sagt Bergretter Balthasar Laireiter, der die gute Zusammenarbeit mit dem Lawinenwarndienst des Landes unterstreicht.

Der Amtliche Lawinenwarndienst in Salzburg untersteht dem Referat Sicherheit und Katastrophenschutz. "Als Land sind wir für die kommenden Tage und Wochen vorbereitet. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Lawinenwarnkommissionen wissen was zu tun ist und die Zusammenarbeit mit dem Wetterdienst sowie den Einsatzorganisationen ist eingespielt. Freerider und Tourengeher sowie alle anderen Wintersportler können uns und die Einsatzkräfte am besten unterstützen, wenn sie jetzt nicht abseits von gesicherten Pisten fahren und somit weder sich noch Helfer gefährden", betont Philipp Kogler.

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