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Abtreibungs-Skandal – Ärztin wollte Mädchen nie helfen

Ein 10-jähriges Mädchen aus Ohio, das nach einer Vergewaltigung schwanger wurde, durfte nicht abtreiben. Die Ärztin wird nun zur Rechenschaft gezogen.

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Proteste gegen das Abtreibungsverbot in Ohio am 24. Juni 2022.
Proteste gegen das Abtreibungsverbot in Ohio am 24. Juni 2022.
REUTERS

Im aufsehenerregenden Fall eines zehnjährigen Vergewaltigungsopfers in den USA, das für eine Abtreibung in einen anderen Bundesstaat reisen musste, ermitteln die Behörden jetzt gegen die Ärztin, die den Schwangerschaftsabbruch vornahm. Der konservative Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Indiana, Todd Rokita, erklärte am Donnerstag, es werde untersucht, ob die Medizinerin Caitlin Bernard die Abtreibung und den vorausgegangenen "Missbrauch" des Mädchens gemeldet habe.

"Caitlin Bernard ist eine Abtreibungsaktivistin, die wie eine Ärztin auftritt."

Sie wollte dem Mädchen von Anfang an nicht helfen

"Dies nicht zu tun ist in Indiana ein Verbrechen, und ihr Verhalten könnte sich auch auf ihre Lizenz auswirken", erklärte Rokita. Zuvor hatte der Generalstaatsanwalt dem konservativen Nachrichtensender Fox News gesagt, Bernard sei eine "Abtreibungsaktivistin, die wie eine Ärztin auftritt".

Abschaffung des landesweiten Grundrechts auf Abtreibung

Der Fall des zehnjährigen Vergewaltigungsopfers hatte in den USA nach der Abschaffung des landesweiten Grundrechts auf Abtreibungen durch den Supreme Court für Empörung gesorgt. Das Mädchen hatte für eine Abtreibung von ihrem Heimatstaat Ohio in den Nachbarstaat Indiana reisen müssen. Ohio hatte sofort nach der Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche verboten. Bei dem Mädchen war diese Frist verstrichen.

Biden zur Lage im Land

Präsident Joe Biden sprach vergangene Woche über den Fall, als er Maßnahmen zum Schutz des Rechts auf Schwangerschaftsabbrüche vorstellte. "Stellen Sie sich vor, wie es ist, dieses kleine Mädchen zu sein." Rechte Politiker und Medien zogen aber in Zweifel, dass sich der Fall tatsächlich zugetragen habe – zumal es zunächst nur eine Quelle gab, die Ärztin Bernard.

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