Keine Zustimmung in Monaco

Abtreibungsgesetz: Fürst Albert verweigert Unterschrift

Das Oberhaupt der Grimaldis wehrt sich gegen die Legalisierung von Abtreibungen. Ohne seine Zustimmung wird das neue Gesetz nicht in Kraft treten.
27.11.2025, 21:37
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Im Fürstentum Monaco sorgt Fürst Albert II. zurzeit für Aufsehen. Der 67-Jährige hat die Unterzeichnung eines Gesetzes verweigert, das einen legalen Schwangerschaftsabbruch ermöglichen sollte.

Im Nationalrat wurde der Gesetzesentwurf mit 19 zu 2 Stimmen angenommen. Somit wäre es möglich, Abtreibungen bis zur 12. Woche, nach Vergewaltigung bis zur 16. Woche, durchzuführen. Zudem würde das Mindestalter für die elterliche Zustimmung von 18 auf 15 Jahre herabgesetzt.

Albert II. will "humane Unterstützung"

Gegenüber der Zeitung "Monaco-Matin" erklärte der Fürst: "Ich verstehe, wie sensibel dieses Thema ist, welche Emotionen es hervorrufen kann." Dennoch sei er der Meinung, "dass das derzeitige System unsere Identität widerspiegelt, wenn man die Rolle der katholischen Religion in unserem Land berücksichtigt und gleichzeitig eine sichere und humane Unterstützung gewährleistet."

Das katholisch geprägte Fürstentum habe laut dem Ehemann von Fürstin Charlène (47) bereits "einen ausgewogenen Rahmen geschaffen, der die Verfassungsgrundsätze Monacos, die kulturelle Identität und die betroffenen Frauen" respektiere. Ohne Unterschrift von Albert wird das neue Gesetz nicht in Kraft treten.

So steht es um Abtreibungen in Monaco

Die bisherige Regelung in Monaco, die nun auch weiterhin besteht, lautet: "Obwohl Abtreibung seit 2019 nicht mehr strafrechtlich verfolgt wird, bleibt sie grundsätzlich verboten. Erlaubt ist sie ausschließlich bei Vergewaltigung, bei akuter Lebensgefahr für die Mutter oder wenn schwere Fehlbildungen beim Fötus vorliegen."

In der Schweiz ist eine Abtreibung bis zur 12. Woche erlaubt. Danach ist ein Schwangerschaftsabbruch nur noch zulässig, wenn eine medizinische oder soziale Indikation vorliegt, beispielsweise eine Gefahr für körperliche oder psychische Gesundheit der Frau oder schwere Fehlbildungen des Fötus.

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