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Wiener Familie verliert gesamten Besitz an Fäkalwasser

Ein Rohrbruch flutete die Wohnung einer Familie mit Kanalwasser. Die gesamte Einrichtung ist zerstört, die Wiener bleiben auf den Kosten sitzen.

Marlene Postl
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Die fünfköpfige Familie H. erlitt einen schweren Schicksalsschlag. Ein Rohrbruch erwischte das Wiener Paar und ihre drei Kinder (10,12,14) völlig unerwartet. Ihre Wohnung wurde mit übelriechendem Abwasser geflutet, beinahe alle Möbel sind zerstört. Das Unglück ereignete sich genau zu dem Zeitpunkt, zu dem die Förderung für ihre Wohnung auslief und die Miete um rund 350 Euro pro Monat teurer wurde. 

Die finanzielle Not ist groß. Die gesamte Familie muss mit nur 2300 Euro im Monat auskommen. Einen guten Teil davon müssen die Eltern nun für die Miete aufwenden, die früher 428 Euro betrug, sich nun aber auf 781 Euro beläuft. 

Der Schaden am Haus soll sich laut Hausverwaltung auf rund 30.000 Euro belaufen. Die Kosten für die Sanierung der Wohnung übernimmt die Gebäudeversicherung. Da das Ehepaar selber aber keine Haushaltsversicherung abgeschlossen hat, bleiben sie auf den Kosten für die Möbel sitzen. Neue Möbel von ihrem mageren Gehalt zu kaufen, ist für sie nahezu undenkbar.

Wegen der großen, finanziellen Belastung schaffte das Paar es nicht, die Miete für Dezember und Jänner zeitgerecht zu bezahlen. Sogleich flatterte eine Räumungsklage ins Haus. Der Familienvater ist verzweifelt: "Wir leben in der leerstehenden Nachbarwohnung mit den wenigen Dingen, die uns noch geblieben sind. Wir schlafen auf Matratzen am Boden. Einen Umzug könnten wir uns nur schwer leisten. Wir tun unser Bestes, fristgerecht zu bezahlen." 

Hausverwaltung um gute Lösung bemüht

Von Seiten der Hausverwaltung zeigt man sich verständnisvoll. Die Nachbarwohnung steht der Familie kostenfrei zur Verfügung, bis sie in ihre Wohnung zurück können. Miete müssen sie dennoch bezahlen, sonst droht ihnen die Räumung. "Wir leiten automatisch Schritte ein, wenn zwei Monatsmieten nicht bezahlt werden. Wir sind aber im Gespräch mit der Familie und um eine gute Lösung bemüht. Die Familie hat die Möglichkeit, die versäumten Mieten nachzuzahlen, wir möchten sie als bestehende Mieter behalten. Leider dauert die Sanierung etwas, aber die Wohnung wird danach wieder völlig neu sein. Für die Einrichtung können wir allerdings leider nicht aufkommen", berichtet ein Sprecher der Hausverwaltung. 

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