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Abzocke! Wienerin brennt satte 770 € für Thermenservice

Gemeindebau-Mieter sind verpflichtet ihre Gasthermen Warten zu lassen. Eine Wienerin bezahlte nun statt 89 gleich 769 € für den Service einer Firma.

Maxim Zdziarski
Eine Gemeindebaumieterin soll 770 Euro für einen Thermenservice blechen.
Eine Gemeindebaumieterin soll 770 Euro für einen Thermenservice blechen.
iStock/Heute

Wiener Wohnen stellt seinen Mietern Gasthermen zur Verfügung, bei einem Defekt werden diese kostenlos getauscht. Unter einer Bedingung: Das Gerät muss jedes Jahr von einer Fachfirma inspiziert werden. Bei "Heute"-Leserin Tanja (Name von der Redaktion geändert) stand genau dieser Service nun ins Haus. In ihrem Postkasten fand die 33-Jährige der Flyer einer Installateur-Firma. "Die Thermenwartung wurde dort mit 89 Euro beworben, also machte ich mir sofort einen Termin aus", erzählt die Wienerin. Doch der Preise sollte um ein vielfaches höher ausfallen. 

"Kapitaler Totalschaden"

Als die beiden Arbeiter vor Ort die Gastherme begutachteten, stellten sie mehrere vermeintlich Mängel fest. Dem nicht genug, drohte laut ihnen ein kapitaler Totalschaden, das Pickerl könnten sie so mit Sicherheit nicht ausstellen. Daraufhin sollen sie die Frau vor die Wahl gestellt haben: Entweder man tausche den Wärmetauscher, oder ihn in der hauseigene Werkstatt zu reparieren. Das wäre um mehrere Hundert Euro günstiger.

Neuer Wärmetauscher

"Ich entschied mich also für die 'günstigere" Variante", erzählt Tanja  im "Heute"-Talk. Einige Stunden später waren die beiden Installateure, mit dem instandgesetzten Wärmetauscher wieder zurück. Nach dem kurzen Einbau verlangten sie von der 33-Jährigen 769 Euro. Die Rechnung kam per Whatsapp. "Mir waren inzwischen erhebliche Zweifel über die Seriösität des Unternehmens gekommen", so die Wienerin.

Das Geld habe sie sofort überweisen müssen, auch ein Foto als Beweis hätte einer der beiden Männer gemacht. "Dann verschwanden die beiden Herren. Ich blieb völlig überrumpelt und mit mehr als leisen Zweifeln an der Rechtmäßigkeit der gesamten Aktion zurück."

Verein für Konsumenteninformation ist Fall bekannt

Wie "Heute" In Erfahrung bringen konnte, ist die besagte Firma THG Haustechnik" kein unbeschriebenes Blatt mehr. Bereits in der Vergangenheit sorgte sie mit ihren horrenden Rechnung für Aufregung, Schlagzeilen und Anzeigen. Der Verein für Konsumenteninformation bestätigte auf Anfrage, dass es bereits zahlreiche Beschwerden gegen den Betrieb gibt. Der VKI habe versucht zu intervenieren und den Kontakt gesucht, eine Reaktion seitens THG habe es aber nicht gegeben. 

VKI: "Rechnung vorerst nicht zahlen"

"Es gibt leider schwarze Schafe in der Branche, die die Konsumenten mit extrem hohen Rechnungen überraschen", so Manuela Robinson vom VKI. Sie rät betroffenen Kunden die Beträge vorerst nicht zu bezahlen und einen Erlagschein einzufordern, um diese dann prüfen zu können. "Rechtlich ist das in Ordnung. Solch hohe Beträge habe man schließlich nicht zu Hause in Bar vorliegen", so Robinson im "Heute"-Talk. 

"Heute" konfrontierte die Firma THG mit den schweren Vorwürfen. Eine schriftliche Anfrage blieb bis dato unbeantwortet.

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