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Achtung! Zika-Virus auch für Erwachsene gefährlich

Heute Redaktion
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Bisher glaubte man, das gefährliche Zika-Virus aus Brasilien sei nur für Schwangere und sehr kleine Kinder gefährlich. Doch französische Forscher berichten jetzt über den Fall eines 81-jährigen Mannes, der sich während einer Kreuzfahrt im Pazifik angesteckt haben soll.

Bisher glaubte man, das gefährliche aus Brasilien sei nur für Schwangere und sehr kleine Kinder gefährlich. Doch französische Forscher berichten jetzt über den Fall eines 81-jährigen Mannes, der sich während einer Kreuzfahrt im Pazifik angesteckt haben soll.

Das Zika-Virus kann offenbar nicht nur Gehirne von Ungeborenen schädigen. Die Wissenschafter schilderten am Donnerstag in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" den Fall eines 81-jährigen Mannes, der nach einer Kreuzfahrt im Jänner in ein Krankenhaus nahe Paris eingeliefert wurde. In seiner Rückenmarksflüssigkeit sei das Virus gefunden worden.

Der vor seiner Kreuzfahrt völlig gesunde Patient hatte hohes Fieber und Lähmungserscheinungen und sei zwischenzeitlich ins Koma gefallen, schreibt das Forscherteam. Bei ihm sei eine Meningoenzephalitis, eine Hirn- und Hirnhautentzündung, diagnostiziert worden. Mittlerweile gehe es ihm besser.

Zika auch bei 15-Jährigem entdeckt

"Das ist der erste Fall dieser Art, der nach unserer Kenntnis berichtet wurde", sagte der Ko-Autor der Studie, Guillaume Carteaux, der "AFP". Als möglicher Auslöser ist außer dem Zika-Virus kein anderes Virus oder anderer Infektionserreger festgestellt worden. Ein Beweis, dass Zika die Entzündung auslöste, ist dies aber noch nicht. Ärzte sollten sich aber der Möglichkeit bewusst sein, dass "Zika mit Meningoenzephalitis im Zusammenhang stehen" könnte, raten die Forscher.

Am Dienstag hatte bereits ein anderes französisches Forscherteam über einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und schweren Rückenmarksentzündungen berichtet. Das Virus wurde demnach im Rückmark einer 15-Jährigen nachgewiesen, die Mitte Jänner in einer Klinik im französischen Überseegebiet Guadeloupe mit einer halbseitigen Lähmung eingeliefert worden war.
Zika lähmt ganz Brasilien

Diagnostiziert wurde eine schwere Rückenmarksentzündung, die zu einer Lähmung der Gliedmaßen führen kann. Als Auslöser wurde ebenfalls das Zika-Virus identifiziert. Andere mögliche Auslöser der seltenen Krankheit konnten durch Bluttests ausgeschlossen werden.

Es gibt überdies deutliche Hinweise, das Zika das Guillain-Barre-Syndrom, eine schwere Nervenkrankheit, auslöst. Zika soll bei einer Infektion von Schwangeren bei deren ungeborenen Kindern Mikrozephalie, einen abnorm kleinen Kopf und damit zusammenhängende neurologische Schäden auslösen. US-Forscher fanden nach eigenen Angaben inzwischen den ersten Beweis für einen biologischen Zusammenhang.

 

Das unter anderem von der Ägyptischen Tigermücke übertragene Zika-Virus grassiert derzeit vor allem in Lateinamerika. Besonders betroffen ist Brasilien: Die Zahl der Zika-Infektionen wird dort auf 1,5 Millionen geschätzt.