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Ärger mit betreuter Teenie-Wohnung im Gemeindebau

In einem Wiener Gemeinbau in Meidling hängt der Haussegen schief. Junge Männer sollen dort bis in die frühen Morgenstunden lautstark feiern.

Maxim Zdziarski
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Die Gemeindebau-Idylle wird von einigen wenigen Männern zerstört.
Die Gemeindebau-Idylle wird von einigen wenigen Männern zerstört.
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Eine Anrainerin aus der Rosenhügelstraße in Meidling ist wütend. Seitdem das SOS Kinderdorf im November 2020 in ihrem Gemeindebau eine Wohnung angemietet hat, um Jugendlichen eine Unterkunft zu bieten, ist nichts mehr, wie es einmal war. "Ich liebe meinen Gemeindebau. Die Gegend ist ruhig und sauber. Doch seitdem diese jungen Männer hier wohnen, wird ständig Party gemacht. Unsere Idylle wurde einfach zerstört", ärgert sich die Wienerin.

"Wurde als H**e beschimpft."

Im "Heute"-Talk erzählt sie, dass die Teenager keinerlei Rücksicht auf ihre Nachbarn nehmen. Teilweise würden die Partys schon am Nachmittag beginnen und bis in die frühen Morgenstunden dauern. Dabei soll nicht nur laut Musik gehört, sondern auch heftig Alkohol konsumiert werden. Im Stiegenhaus breite sich zusätzlich starker Cannabisgeruch aus.

Gespräche und Klärungsversuche mit den Männern verliefen bislang im Sand: "Einer hat mich einfach als H**e beschimpft und mir die Tür vor der Nase zugeknallt." Auch die Polizei soll wegen den Lärmerregungen regelmäßiger Gast in dem Gemeindebau sein. Doch auch das bringe der Anrainerin zufolge nichts: "Wir wissen als Mieter nicht mehr weiter."

"Hausordnung gilt für alle"

Wiener Wohnen ist die Problematik in dem Wohngebäude bereits bekannt. Das SOS Kinderdorf wurde sofort über die Beschwerden informiert. "Es ist ganz klar: Die Hausordnung ist von allen Bewohnern einzuhalten. Für ein gutes Zusammenleben ist gegenseitige Rücksichtnahme und Vermeidung von unnötigem Lärm sowie die Einhaltung der nächtlichen Ruhezeiten unabdingbar", so ein Wiener Wohnen Sprecher gegenüber "Heute". Zusätzlich soll das Nachbarschaftsservice "wohnpartner" für eine nachhaltige Konfliktlösung sorgen.

Jugendliche sind "respektvoll"

Ein Sprecher des SOS Kinderdorfs bestätigte die Meinungsverschiedenheiten in der Rosenhügelstraße. In der besagten Wohnung leben zwei 18-jährige Asylwerber in einer Wohngemeinschaft. Ziel des Projekts ist es, den jungen Erwachsenen ein selbstständiges Leben beizubringen und bestmöglich in die Nachbarschaft zu integrieren. "Zwei bis drei Mal pro Woche sind unsere Betreuer vor Ort. Die haben die beiden Jugendlichen als sehr bemüht und respektvoll erlebt", so der Kinderdorf-Sprecher im "Heute"-Talk.

Von der Problematik mit einer Nachbarin habe man bereits gehört, allerdings wisse man von Polizeieinsätzen nichts. "Wir haben versucht klärende Gespräche zu führen. Diese wurden von der Anrainerin bislang abgelehnt. Unsere Tür steht aber immer offen", heißt es. Mit den beiden 18-Jährigen sei man bereits die Hausordnung noch einmal genau durchgegangen. Man werde weiterhin alles versuchen den Nachbarschaftsstreit beizulegen. Wann in dem Meidlinger Gemeindebau wieder Ruhe einkehren wird, bleibt also weiterhin offen. 

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