Österreich-News

Ärzte warnen: Keine Plätze, Triage in Kinderpsychiatrie

Immer mehr Kinder und Jugendliche haben psychische Probleme. Für viele von ihnen gibt es keine Plätze in der Kinderpsychiatrie.

Heute Redaktion
Depressionen und Essstörungen sind seit Pandemiebeginn deutlich gestiegen.
Depressionen und Essstörungen sind seit Pandemiebeginn deutlich gestiegen.
Getty Images

Ärzte schlagen Alarm: 55 Prozent der Jugendlichen in Österreich weisen depressive Symptome auf. Noch mehr haben Ess- oder Angststörungen. Doch die meisten von ihnen bekommen keine Hilfe. Der Grund: Zu wenige Fachärzte und zu wenige Betten im stationären Bereich.

Jeder Dritte kämpft mit Belastungen

Dieser Mangel an Plätzen führt für junge Menschen in Krisen zu langen Wartezeiten. Seit der Corona-Pandemie hat sich das Problem in Österreich zugespitzt. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie sei etwa jeder dritte Jugendliche mit Belastungen konfrontiert. Es fehlt an Personal und Betreuungsplätzen, warnt die Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Laut WHO bräuchte es in Österreich 100 Kassenstellen, derzeit seien es 37, wie Kathrin Sevecke, Präsidentin der ÖGKJP erklärt.

Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter gehen laut ihren Angaben "nicht selten mit einer lebenslangen Teilhabebeeinträchtigung einher." Sie warnt davor, dass die Leiden wegen langer Wartezeiten bei vielen Kindern und Jugendlichen chronisch werden könnten.

Akutaufnahmen stiegen in Tirol um 40 Prozent

401 vollstationäre und 138 Tagesklinik-Plätze gibt es aktuell in Österreich – für 1,73 Millionen Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 6.699 vollstationäre Betten und 3.895 Tagesklinikbetten.

Sevecke arbeitet an der Uniklinik Innsbruck und in der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall in Tirol. Die Akutaufnahmen im zweiten Pandemiejahr (2021) stiegen dort im Vergleich zu 2019 um 40 Prozent. Zugleich stehe aber nur rund die Hälfte der eigentlich benötigten Bettenzahl bereit.

Sevecke fordert sofortige Maßnahmen in allen Bereichen. So braucht es in der Kinderpsychiatrie doppelt so viel Personal in allen Berufsgruppen, flächendeckend Psychotherapie auf Krankenschein für Kinder und Jugendliche und eine ministeriumsübergreifende Koordinatorin oder einen Koordinator für Mental Health auf höchster Ebene.

    <strong>29.03.2024: BMW weg – neue Hiobsbotschaft für verzweifelten Raser.</strong> Ein Schweizer war in OÖ mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, <a data-li-document-ref="120028108" href="https://www.heute.at/s/bmw-weg-neue-hiobsbotschaft-fuer-verzweifelten-raser-120028108">gibt es eine neue schlechte Nachricht für ihn &gt;&gt;&gt;</a>
    29.03.2024: BMW weg – neue Hiobsbotschaft für verzweifelten Raser. Ein Schweizer war in OÖ mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, gibt es eine neue schlechte Nachricht für ihn >>>
    Mike Wolf
    ;