Die AUVA hat vor kurzem bekannt gegeben, dass es im Neubau des Modulgebäudes des Traumazentrums Brigittenau (Lorenz Böhler) keinen Schockraum bzw. keine Polytraumaversorgung für Schwerstverletzte geben wird. Für Notfälle steht ein Akut-Interventionsraum mit direkter CT-Anbindung zur Verfügung. Die Ärztekammer schlägt nun Alarm und spricht von einem geplanten "Downgrading" der Intensivstation.
Wie der ORF berichtet, ist das für Eduardo Maldonado-González, Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärzte, ein großes Problem. "Jüngste Vorfälle wie jener in Oberösterreich (eine Patientin wurde von mehreren Spitälern abgewiesen und starb wenig später, Anm.) und die gesamte Zeit der Corona-Pandemie zeigen, wie wichtig Intensivbetten sind. Und geradezu fahrlässig wäre es, wenn ein Unfallspital keinen Schockraum mehr hat."
Ein bloßer Akut-Interventionsraum mit Anbindung zum CT sei kein ausreichender Ersatz: "Denn heutzutage wird für alle schwerer verletzten Patientinnen und Patienten ein Schockraum benötigt", so Maldonado-González.
Laut Ärztekammer sorgt die Unsicherheit über die Zukunft des AUVA-Traumazentrums Brigittenau auch beim Personal für große Verunsicherung. Besonders deshalb, weil "offenbar erst vor kurzem um Verlängerung der mit Jahresende 2025 auslaufenden Betriebsbewilligung des Bestandsgebäudes angesucht wurde".
"Wir erwarten uns hier eine umgehende Klarstellung, dass die geltende Betriebsvereinbarung jedenfalls eins zu eins fortgeführt wird – insbesondere die Regelungen zum verpflichtenden Teamsystem, zur Mindestbesetzung der Dienstmannschaft am Tag und in der Nacht sowie zur Mindestbesetzung in der Anästhesie. Die Belegschaft der AUVA fordert hier zu Recht Klarheit und Transparenz ein", appelliert Maldonado-González.
Insgesamt sind am Standort Brigittenau künftig drei OP-Säle, zwei Normalstationen mit insgesamt 56 Betten, vier Intensivbetten sowie sechs Tagesklinikplätze vorgesehen. Die bauliche Fertigstellung des Modulbaus ist für Mitte 2026 geplant.