Ein tragischer Todesfall erschüttert Oberösterreich: Eine 54-jährige Mutter starb im Spital, nachdem mehrere Krankenhäuser keine Kapazitäten mehr frei hatten. Der Fall sorgt über die Grenzen des Bundeslandes hinaus für Trauer, Wut und Fassungslosigkeit.
Am 14. Oktober wurde die Mühlviertlerin mit Schmerzen in der Brust ins Klinikum Rohrbach eingeliefert. Die Diagnose: ein Riss in der Hauptschlagader. Die 54-Jährige hätte sofort eine Not-OP in einer herzchirurgischen Spezialklinik gebraucht, um eine Chance zu haben.
Mehrere Spitäler wurden sofort angefragt – darunter das Kepler Uniklinikum Linz, das Klinikum Wels und St. Pölten. Zur so dringend notwendigen OP kam es aber nicht. Die Krankenhäuser mussten die Patientin ablehnen, weil es schlicht keine Kapazitäten gab.
Die Klinik in Salzburg habe der Aufnahme der 54-Jährigen zwar ausdrücklich zugestimmt. Ihr Zustand soll sich aber schnell derart verschlechtert haben, dass ein Transport nicht mehr möglich gewesen sei. Die Mühlviertlerin starb daraufhin.
Wie "Heute" erfahren hat, fand am 21. Oktober in der Pfarrkirche Aigen (Bez. Rohrbach) der Trauergottesdienst statt. "Mit traurigem Herzen, aber zutiefst dankbar für all das Gute, das sie für uns getan hat, nehmen wir Abschied", erinnert die Familie in der Parte an die Verstorbene.
Der Fall sorgt inzwischen im ganzen Land für Empörung. Gesundheitssprecher mehrerer Parteien meldeten sich nach Bekanntwerden zu Wort, äußerten Wut über das System und Erschütterung über die Umstände, unter denen die 54-Jährige sterben musste.
"Es ist für mich völlig unverständlich, dass hier weder im Bundesland noch über Bundesländergrenzen hinweg eine rasche Hilfe möglich war", erklärte Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP). Sie habe den Geschäftsführer der Holding, Franz Harnoncourt, angewiesen, die Geschehnisse aufzuklären.