Nach dem Tod einer Patientin aus Oberösterreich reagieren die Salzburger Landeskliniken nun auf schwere Vorwürfe. Sie widersprechen entschieden der Behauptung, die Aufnahme der schwer kranken Frau auf der Intensivstation verweigert zu haben.
Die 54-jährige zweifache Mutter war vor rund zwei Wochen mit heftigen Brustschmerzen ins Klinikum Rohrbach eingeliefert worden. Dort stellten die Ärzte einen Riss der Hauptschlagader fest – ein akuter Notfall, der eine sofortige Operation in einer herzchirurgischen Spezialklinik erforderlich machte.
Wie die "Kronen Zeitung" berichtete, hätten mehrere Spitäler – darunter das Kepler Uniklinikum Linz, das Klinikum Wels, St. Pölten und auch Salzburg – keine Kapazitäten freigehabt. Kurze Zeit später verstarb die Frau.
Die Salzburger Landeskliniken wiesen diese Darstellung am Sonntagnachmittag entschieden zurück. Gegenüber dem ORF erklärten sie, man habe der Übernahme der Patientin ausdrücklich zugestimmt. Allerdings habe sich ihr Zustand so rasch verschlechtert, dass ein Transport nicht mehr möglich gewesen sei.
"Während der Vorbereitungen auf den Transfer versuchten die Ärzte in Rohrbach, die Patientin zu stabilisieren. Rund 45 Minuten nach der Zusage zur Aufnahme wurde uns mitgeteilt, dass die Frau trotz intensiver Behandlung verstorben ist", teilten die Landeskliniken mit. Man habe sofortige Hilfe zugesichert und umgehende Unterstützung angeboten.
Lückenlose Aufklärung fordert Gesundheitsministerin Korinna Schumann. Die SPÖ-Politikerin stehe bereits mit dem Land Oberösterreich in Kontakt, wie der ORF berichtet. Gleichzeitig sprach sie der Familie der toten Frau ihr Mitgefühl aus.
Für Oberösterreichs Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander sei es "unverständlich, dass weder im Bundesland noch über die Bundesländergrenzen hinaus eine rasche Hilfe möglich war."