Wie berichtet ist eine 54-jährige Mühlviertlerin im Klinikum Rohrbach ums Leben gekommen. Die Frau hatte einen lebensbedrohlichen Riss der Hauptschlagader erlitten und hätte in ein anderes Spital überstellt werden sollen. Gleich mehrere Krankenhäuser winkten aber ab – mit tragischen Folgen.
Nach Bekanntwerden des Vorfalls und heftiger Kritik anderer Parteien ging am Sonntagnachmittag die zuständige Politikerin schließlich in die Offensive: "Es ist für mich völlig unverständlich, dass hier weder im Bundesland noch über Bundesländergrenzen hinweg eine rasche Hilfe möglich war", erklärte LH-Stv. Christine Haberlander.
Sie lege Wert darauf, dass eine umfassende Analyse zu den Abläufen gemacht. Und Haberlander weiter in Richtung der verantwortlichen OÖ-Gesundheitsholding: Sie habe Geschäftsführer Franz Harnoncourt, angewiesen, die Geschehnisse aufzuklären. Der Manager war "aufgrund einer Auslandsreise" vorerst nicht erreichbar, berichtet der ORF.
"Heute" hat erneut mit SP-Gesundheitssprecher Peter Binder gesprochen, der schon eine Sondersitzung des Holding-Aufsichtsrates gefordert hatte. Auf der einen Seite habe man den politischen Rahmen, auf der anderen jenen der Verwaltung – und insgesamt eine "gefährliche Mischung", betont er. "Wir müssen offen und transparent über alle Probleme reden."
Neos-Landessprecher Felix Eypeltauer stößt in die gleiche Kerbe: Er pocht auf eine "ehrliche Reform im heimischen Gesundheitssystem", die über die Finanzierungsseite hinausgehe. Wenn in einer Notsituation quer durch mehrere Bundesländer keine Klinik aufnehmen kann, dann hat nicht das Personal versagt, sondern das System."
Neos habe eine Reformpartnerschaft zwischen Bund und Ländern initiiert, so Eypeltauer. Diese dürfe nicht auf der Finanzierungsseite stehen bleiben, sondern müsse die Versorgungssicherheit in den Mittelpunkt stellen. "Mit klaren Zuständigkeiten, besserer Koordination und Strukturen, die den Menschen dienen statt der Machtpolitik."