Unglück beim Wandern

"Aggressiv" – Bär schleuderte Mann Steilhang hinunter

In Nordgriechenland hat ein Bär zwei Wanderer angegriffen. Einer konnte sich verstecken, für den anderen endete der Angriff tödlich.
20 Minuten
10.06.2025, 13:33

Nahe der nordgriechischen Gemeinde Paranesti hat gestern Abend ein Bär zwei Wanderer angegriffen. Ein Wanderer konnte sich verstecken, doch für seinen Freund endete die Begegnung tödlich.

Der Mann, ein Grieche, stürzte 1000 Meter in die Tiefe und wurde von Rettungskräften gefunden. Laut "ERT News" ist die Unfallstelle an der griechisch-bulgarischen Grenze eine der "unebensten Ortschaften Griechenlands", was die Suchaktion neben schlechten Wetterbedingungen mit starken Regenfällen erheblich erschwerte.

Pfefferspray kommt zum Einsatz, jedoch erfolglos

"Plötzlich sehe ich einen riesengroßen Bären, der mich angreifen will", sagt der überlebende Wanderer gegenüber dem griechischen Nachrichtensender Skai. "Mein Hund hat sich zwischen mich und den Bären gestellt, was mir zwei bis drei Sekunden Handlungsspielraum verschafft hat", erklärt er. "Ich habe den Pfefferspray gezückt und ihn besprüht, jedoch ohne Erfolg."

Ihm gelang es, auf einen Baum zu klettern, um sich zu verstecken. Der Bär zog sich zurück. Er hatte anschließend die 112 gerufen.

Den Steilhang hinuntergeschleudert

Währenddessen befand sich sein Begleiter bereits am Rand eines Steilhangs. Der Bär habe anschließend seinen Freund verfolgt. Nach einem Hieb des Bären fiel dieser den Steilhang hinunter und stürzte laut dem griechischen Rundfunksender "ERT News" 1.000 Meter in die Tiefe.

Trotz einer umfangreichen nächtlichen Suchaktion konnten Rettungskräfte heute nur noch die Leiche des Wanderers in 150 Metern Entfernung im tiefsten Teil der Schlucht finden. Die Bergung des Toten aus dem unwegsamen Gelände sollte in den nächsten Stunden mithilfe eines Hubschraubers erfolgen, teilte der Rettungsdienst mit.

"Das Tier muss entfernt werden"

Der Bürgermeister der nächstgelegenen Ortschaft Paranesti erklärte im griechischen Rundfunk, dass im dichten Wald nahe der griechisch-bulgarischen Grenze zahlreiche Bären und andere Wildtiere leben. "Bären greifen Menschen nur selten an – doch in Schreckmomenten können sie durchaus aggressiv werden", sagte er.

Bei der Suchaktion haben neben der Polizei auch mehrere Freiwillige und die Feuerwehr mitgeholfen, die Wanderer zu finden. Die Suchaktion wurde gegen 2 Uhr morgens eingestellt und am Morgen wieder aufgenommen.

Der Vorsitzende des Freiwilligenteams von OFKATH, Christos Ramos, betonte im Gespräch mit "ERT", dass die Stelle besonders schwierig sei. "Wir müssen die Sicherheit der Freiwilligen, die an der Suche beteiligt sind, gewährleisten, weil der Bär in der Gegend ist." Er vermutet, dass der Bär sein Junges beschützen wollte und deshalb die Wanderer angegriffen hat. "Das Tier muss entfernt werden. Das ist unser oberstes Anliegen", sagt er.

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