Israel hat das Gaza-Hilfsschiff "Madleen" am Montagmorgen vor seinem Eintreffen in dem Palästinensergebiet gestoppt. Die Besatzung um die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg (22) wollte Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen.
Kurz bevor die israelischen Soldaten an Bord kamen, sollen die Crewmitglieder ihre elektronischen Geräte ins Mittelmeer geworfen haben. "Handys ins Wasser!", ist in einem von der Besatzung aufgenommenen Video zu hören.
Daraufhin werfen mehrere Mitglieder der Besatzung hektisch sowohl Handys als auch einen Laptop über Bord. Offenbar wollten sie so verhindern, dass die israelischen Behörden Zugriff auf die Geräte erhalten, schreibt "Bild". Was sich auf den Geräten befand, ist jedoch unklar.
"Die 'Selfie-Yacht' der 'Promis'' liege mittlerweile in Israel vor Anker, erklärte das israelische Außenministerium. Alle Passagiere seien "in Sicherheit und unbeschadet". In einem von dem Außenministerium veröffentlichten Video sind die Aktivisten in Rettungswesten zu sehen.
Die für die Fahrt der "Madleen" verantwortliche Organisation Freedom Flotilla Coalition hatte zuvor im Messengerdienst Telegram erklärt, die israelische Armee habe das Segelschiff gegen 03.02 Uhr mitteleuropäischer Zeit gestoppt.
Der Kontakt zum Segelschiff und seiner Besatzung sei abgebrochen. In einem vorab aufgezeichneten Video, das die Organisation nach dem Einschreiten der israelischen Armee veröffentlichte, sagte Thunberg: "Wenn Ihr dieses Video seht, wurden wir in internationalen Gewässern abgefangen und entführt."
Inzwischen sind Thunberg und ihre Begleiter nach israelischen Angaben auf dem Rückweg in ihre jeweiligen Heimatländer. "Die Passagiere der ‹Selfie-Yacht› sind am Ben-Gurion-Flughafen angekommen, um Israel zu verlassen und in ihre Heimatländer zurückzukehren", teilte das israelische Außenministerium am Dienstag auf der Plattform X mit. Diejenigen, die sich weigerten, die Dokumente zu ihrer Abschiebung zu unterzeichnen und Israel zu verlassen, würden einer Justizbehörde vorgeführt.
Greta Thunberg selbst sei "schon weg" und nun unterwegs nach Schweden, berichtet "Svenska Dagbladet" unter Berufung auf den Sprecher der israelischen Menschenrechtsorganisation Adalah.