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AHS-Schüler viel häufiger geimpft als Kinder aus MS

Glattauer gibt Noten. Heute: AHS-Schüler viel häufiger geimpft als MS. Sommerschule: Zehn Halbtage sind zu wenig! Und: Sitze und Türen sind frei.

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em> Noten.<br>
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Zum Start der Herbstferien hat Minister Faßmann Bilanz zu Tests, Impfungen & Co. gezogen. Aus meiner Sicht die Quintessenz: Hauptverantwortlich für das Impfverhalten der Schüler sind ganz eindeutig Bildung und/oder Sprachkompetenz der Schüler bzw. von deren Eltern. Bestes Indiz: AHS-Kinder sind fast doppelt so häufig geimpft wie Gleichaltrige in Mittelschulen.

In diesem Zusammenhang verweise ich auf das beliebte "Heute"-Politik-Barometer. Besonders spannend finde ich ja weniger, wer den Österreicherinnen "in den letzten 14 Tagen positiv oder negativ aufgefallen" ist, sondern die Prozentangaben in der Spalte "kenne ich nicht/ keine Angabe". Zuletzt 4 Prozent beim Bundespräsidenten, 9 Prozent beim Gesundheitsminister, 19 Prozent bei der Justizministerin. Immerhin 3 Prozent bei Sebastian Kurz. Da sagen also drei von 100 Österreichern: Kurz? Wer? Sollte ich den Namen schon gehört haben? Und dann wundert man sich, dass ein Drittel der Österreicher nicht geimpft ist …?

Note: Nicht gut

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du hier.

Sommerschule: Zehn Halbtage sind zu wenig!

Jetzt soll die Sommerschule auch für die Zeiten nach Corona gesetzlich festgeschrieben werden. Hm …! Dass sie bleibt, ist gut, danke, Herr Minister! Wie sie bleibt, wird aber nicht reichen. Was wir nämlich nicht brauchen, sind zehn Halbtage, in denen ein paar "schwache" Schüler üben müssen/sollen, während alle anderen noch Ferien machen dürfen. Was wir hingegen dringend bräuchten, wäre die flächendeckend ganzjährig geöffnete Schule. Mit einem breiten Angebot an Spiel, Spaß, Üben, Lernen und Sport.

Dass Schulen wie vor 100 Jahren drei Monate im Jahr einfach zusperren, während Zigtausende verzweifelte Eltern nicht wissen, wie sie ihren Urlaub anlegen sollen, damit ihre Kinder nicht allein sind, und diese Schulzeitreform niemand ernstlich angeht, ist ein Skandal. Und dass die Schulbehörde, wie jetzt geschehen, die mangelnden Impf- und Testvorbereitungen damit rechtfertigt, dass "Schulen im Sommer ja geschlossen sind", kann nur ein Witz sein.

Note: Unbefriedigend

Die Sitze sind frei – und jetzt noch die Türen!

Aufrichtiges Dankeschön an die Wiener Linien! Das rot-weiß-rote Absperrband, das in Öffi-Bussen den vorderen Ein- und Ausstieg plus den Raum rundherum seit eineinhalb Jahren zur "Quarantänezone" macht, wurde (möglicherweise auch aufgrund dieser Kolumne :-)) so weit vorverlegt, dass die erste Reihe wieder offen ist. Jetzt könnte man sich also wieder ganz vorn hinsetzen oder -stellen, ich sage könnte, denn tun tut's halt kaum jemand. Logisch, solange man sich für das Aussteigen erst recht wieder durch den halben, bei Schulbeginn im Frühverkehr und nach Schulschluss meist hoffnungslos überfüllten Bus drängeln muss …

Also: Inzidenz hin oder her, gebt bitte auch die Vordertüren wieder frei! Die Fahrerinnen sind geimpft und plexiglasgeschützt. Und zwischen Tür und Fahrersitz hat eh immer schon ein ausgewachsener Babyelefant gepasst.

Note: Fast gut
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