Niederösterreich

Airport-Chaos: Passagiere sollen Koffer im Lager suchen

Ein Paar aus Wien musste den Kroatien-Urlaub unverschuldet ohne Gepäck verbringen. Seit neun Tagen sind die Koffer verschollen.

Hunderte Koffer stehen herrenlos im Lager.
Hunderte Koffer stehen herrenlos im Lager.
privat

Den Sommerurlaub wollten zwei Wiener gemütlich in Kroatien verbringen. Mit den Austrian Airlines ging es am 9. Juli von Wien-Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) aus in die malerische Hafenstadt Dubrovnik, die als Schauplatz der Serie "Game of Thrones" berühmt wurde. Vor Ort kam dann für viele Passagiere die böse Überraschung: Am Flughafen in Wien hatte man vergessen, einen beträchtlichen Teil der Koffer in die Maschine zu laden.

Hunderte gestrandete Koffer

Den Aufenthalt in Kroatien verbrachte das Paar dann ohne Gepäck, am Samstag ging es aus einer anderen kroatischen Stadt wieder heimwärts nach Wien. Am Airport angekommen, wurde man vom Flughafen-Personal dann in ein Lager begleitet, dort dann aber bald alleine gelassen. Man möge doch selbst im zweiten Lager nachsehen.

"Da hätte man sich alles einfach nehmen können. Auch andere Passagiere haben ungläubig in diesem zweiten Lager gekramt", ärgert sich einer der Betroffenen. Dort fanden die beiden dann zwar ein Meer an herrenlosen Koffern vor, die eigenen allerdings nicht. "Die haben sicher Personalmangel, aber deswegen kann ich ja Passagiere nicht einfach alleine lassen und 'Schaut wie ihr zurecht kommt' sagen", meint er.

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    Hunderte Koffer stehen herrenlos im Lager.
    Hunderte Koffer stehen herrenlos im Lager.
    privat

    Die Koffer waren zu diesem Zeitpunkt, wie sich herausstellte, schon eine ganze Weile in Dubrovnik, dürften noch am Anreisetag mit der Abendmaschine nachgeliefert und dann in Kroatien liegen gelassen worden sein. Die gepäcklosen Kunden blieben ratlos zurück. "Die Austrian putzt sich am Flughafen Dubrovnik ab, der es bis heute, über eine Woche später, nicht geschafft hat, unser Gepäck zurückzuschicken", fühlt sich der Wiener im Stich gelassen.

    Entschädigung in irgendeiner Form gab es bislang keine. Das betroffene Paar verfügt zumindest über eine Rechtsschutzversicherung. Seitens der Austrian Airlines hakte man nach einer "Heute"-Anfrage an höherer Stelle zum Verbleib des Gepäcks nach, kontaktierte den zuständigen Manager am Dubrovniker Flughafen und zeigte sich generell bemüht. "Wir bedauern sehr, dass das Gepäckstück Ihres Lesers verspätet an die Zieldestination geliefert wurde und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten. Nach Rücksprache mit dem Flughafen Dubrovnik wird die Rückstellung des Gepäckstückes an den Besitzer schnellstmöglich erfolgen. Der Kunde wird entsprechend informiert", so die Stellungnahme einer Sprecherin.

    AUA erklären Umstände

    Bezüglich der Suche im Lager will man die Eindrücke der Passagiere relativieren: "Der Zutritt in die Räumlichkeiten, in denen zurückgelassenes Gepäck aufbewahrt wird, wird aus dem Servicegedanken heraus gestattet. So soll eine schnellstmögliche Identifizierung des Gepäckstücks durch den Besitzer bzw. durch die Besitzerin erfolgen. Wird der Kunde bzw. die Kundin fündig, so wird durch einen Mitarbeitenden selbstverständlich kontrolliert und dokumentiert, ob es sich auch tatsächlich um den rechtmäßigen Besitzer handelt."

    Darüber hinaus würden sich in und zwischen den videoüberwachten Räumlichkeiten laufend Mitarbeiter bewegen, um Gepäckstücke zu beaufsichtigen bzw. diese auch schnellstmöglich abzuarbeiten. "So helfen in Spitzenzeiten auch immer wieder Mitarbeiter aus Backoffice-Abteilungen aus. Da die Kollegen keine Uniform tragen, wurden sie als solche offenbar nicht wahrgenommen. Die Aufbewahrung, Bewachung und Ausgabe der Gepäckstücke erfolgt nach dokumentierten und sicherheitsgeprüften Prozessen", so die weitere Stellungnahme.

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