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AK kritisiert zu hohe Strompreise für Private

Heute Redaktion
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Wie der AK Energiepreismonitor zeigt, steigen die pauschalen Strom-Fixpreise, wie der Energie-Grundpreis, der Leistungspreis bei den Netztarifen und die Ökostrompauschale.

"Haushalte mit niedrigem Stromverbrauch werden durch die Erhöhung von Fixpreisen besonders belastet", kritisiert AK Energieexperte Dominik Pezenka. Und: Der Strom-Großhandelspreis sinkt und sinkt - seit Mitte 2008 hat der Großhandelspreis um fast die Hälfte nachgegeben (minus 45 Prozent).

 

Die Preissenkungen werden aber nur unzureichend an die Haushalte weitergegeben. "Nur rund die Hälfte der großen Stromversorger haben die Preise in den letzten Jahren gesenkt. Und selbst bei diesen, ist die Preissenkung zu gering ausgefallen", zieht AK Pezenka eine ernüchternde Bilanz angesichts der aktuellen Zahlen des AK-Energiepreismonitors.

Ökostrompauschale wird angehoben

Mit Jahreswechsel werden auch die Fixkosten bei den Stromnetztarifen in den meisten Bundesländern deutlich steigen. Dem nicht genug: Mit 1. Jänner 2015 wird auch die sogenannte Ökostrompauschale wegen einer gesetzlichen Vorgabe und den gestiegenen Förderkosten für die Ökostromanlagen deutlich angehoben. Aus Sicht der AK ist der Anstieg von Fixkosten generell problematisch, denn dieser belastet Kleinverbraucher überproportional. Das sind oftmals Haushalte, deren Haushaltsbudget ohnehin schon knapp ist, wie  Pensionisen, Alleinerzieher und Haushalte mit geringerem Einkommen.

Und: höhere fixe Pauschalen im Strompreis vermindern mögliche Kostenvorteile durch Energiesparmaßnahmen. So betragen beispielsweise die Strom-Fixkosten für KleinverbraucherInnen (1.500 kWh/Jahr) in Niederösterreich bereits heute rund 30 Prozent der gesamten Stromrechnung. Seit Juli 2008 beobachtet die AK die Großhandelspreise für Strom und Gas und vergleicht sie mit den Haushalts-Energiepreisen von 14 Strom-Anbietern und 12 Gas-Anbietern in Österreich.

Der Stromgroßhandelspreis liegt im November 2014 45 Prozent unter dem Ausgangswert von Juli 2008, ein neuer Tiefststand seit Beginn des AK Energiepreismonitors. Doch nur rund Hälfte der beobachteten Stromanbieter hat auf diesen Preisverfall überhaupt reagiert und die Energiepreise leicht nach unten angepasst.

Ähnliche Situation bei Erdgas

Bei Erdgas ist die Situation ähnlich. Zwar ist der Gas-Großhandelspreis seit Mitte 2008 "nur" um zwei Prozent gesunken, im gleichen Zeitraum sind die Haushalts-Preise bei fast allen beobachteten Gas-Anbietern gestiegen - bei den meisten sogar über 20 Prozent. Auch hier gilt: wer die Preise der Anbieter vergleicht, kann sein Haushaltsbudget merkbar entlasten.

AK-Tipps für Haushalte:

+ Vergleichen Sie die Preise mit dem Strom- und Gaspreisrechner.

+ Achten Sie bei einem möglichen Tarif- bzw. Anbieterwechsel auf befristete Rabatte, automatische Preisanpassungen und Bindungsfristen.

+ Haushalte die GIS-befreit sind, haben Anspruch auf eine Deckelung der Ökostrom-Förderkosten (max. 20 Euro pro Jahr) Anträge sind beim Gebühren Info Service (GIS) zu stellen.