Politik

AK-Präsidentin Anderl: "Dringend 1.700 € Mindestlohn"

Arbeiterkammer-Chefin Renate Anderl fordert bei "Heute" Maßnahmen gegen die Teuerung. Das Aussetzen der Impfpflicht findet sie "vernünftig". 

Heute Redaktion
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"Schön langsam merken wir, dass viele Arbeitnehmer die Teuerung spüren und oft nicht mehr wissen, wie sie über das Monat drüberkommen", sagt Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl im Backstage-Talk bei "Heute". Im Gespräch (in voller Länge am Artikelanfang) weist sie auf die Schwierigkeiten in Zigtausenden Haushalten hin: "Zwei Drittel des Monates funktioniert's und am Ende merkt man schon, dass das Geld knapp wird." 

Anderl fordert weitere Maßnahmen

Das Entlastungspaket der Bundesregierung sei nicht ausreichend, betont Anderl: "Es wurden erste Maßnahmen gesetzt, wir erwarten uns aber einen weiteren Schritt. Daher haben wir der Bundesregierung ein Forderungspaket mit neun Punkten übergeben und hoffen, dass wir zeitnah zu einem weiteren Gespräch kommen." Bei Gutscheinen sieht sie die Gefahr einer "Gießkanne, wo wir allen etwas übermitteln". Anderl: "Das wollen wir nicht. Wir möchten Ausgleichszulagen-Bezieher und bei geringen Einkommen entlasten."

Renate Anderl: "Alle Entlastungen müssen sozial gerecht sein."

Anderl pocht darauf, dass Entlastungen "sozial gerecht" ausfallen müssen. Beim Pendlerpauschale brauche es etwa einen Absetzbetrag. "Damit jeder das Gleiche für die gleiche Strecke bekommt – unabhängig vom Einkommen." Auch das Kilometergeld gehöre laut der Arbeiterkammer-Chefin längst angehoben – auf 50 Cent pro Kilometer.

90 Prozent Gehalt bei Kurzarbeit

Diverse Krisen hätten auch Auswirkungen auf die Jobwelt: "Die Mitglieder kommen zu uns und erzählen, dass sie Ängste haben, den Arbeitsplatz zu verlieren. Da ist die Gefahr gegeben, dass Menschen etwas akzeptieren, das nicht zu akzeptieren ist."  Laut der AK-Chefin brauche es aufgrund des Ukraine-Kriegs und drohender Lieferketten-Unterbrechungen auch weiter das Instrument der Kurzarbeit. Statt 80 Prozent vom Gehalt (Corona-Kurzarbeit) wünscht sich Anderl einen Betrag Richtung 90 Prozent: "Es wäre uns ein Anliegen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht immer drauf zahlen." 

Anderl fordert zudem ein "Einkommen, mit dem die Menschen auskommen": "Die Forderung des Gewerkschaftsbundes, dass wir dringend einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1.700 Euro brauchen, gehört schon längst umgesetzt." 

"Auch Geimpfte erkranken an Omikron"

Das Aussetzen der Impfpflicht begrüßt die Arbeiterkammer-Präsidentin: "Sie war bei Delta ein wichtiges Instrument. Jetzt, mit Omikron, erleben wir, dass die Symptome nicht so dramatisch sind. Es ist weitaus ansteckender, aber nicht so schlimm wie bei Delta. Auch die Geimpften erkranken an Omikron. Daher war es vernünftig, es jetzt auszusetzen."

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