Coronavirus

AKH findet es fast gut, dass 2 Ärzte Corona haben

Heute Redaktion
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Das Allgemeine Krankenhaus in Wien (AKH)
Das Allgemeine Krankenhaus in Wien (AKH)
Bild: picturedesk.com

Dass sich zwei AKH-Ärzte bei einem Kongress in Vorarlberg mit Corona infiziert haben, stößt zuweilen auf Unverständnis. Der Leiter der Herzchirurgie will beruhigen.

Eine Ärztin und ein Arzt am Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) sind nach einem Kongress-Besuch in Vorarlberg positiv auf Corona getestet worden. Der Leiter der AKH-Herzchirurgie, Günther Laufer, spricht darüber und will beruhigen.

Kongress nicht als gefährlich eingeschätzt

Wie der "Standard" berichtet, hat Laufer ebenfalls den Kongress in Zürs am Arlberg besucht. Trotz einer Empfehlung des AKH, nicht mehr notwendige Dienstreisen zu unterlassen, sei man zu zehnt hingefahren.

"Das Risiko, sich in Zürs anzustecken, haben wir als geringer eingeschätzt, als in der U6 auf dem Weg in die Arbeit oder in einem vollen Lift." Außerdem waren einige seiner Kollegen für das wissenschaftliche Programm am Kongress verantwortlich.

Abreise per Zug

Jedenfalls habe man am Kongress auch auf das Infektionsrisiko aufgepasst. Es seien nie mehr als 40 Personen in einem Raum gewesen, so Laufer. Als die Fälle in Tirol dann explodierten, brach man den Kongress am zweiten Tag ab.

Man wollte sich erstens nicht anstecken, zweitens hatte man auch Sorge, unter Quarantäne gestellt zu werden. Die 10 AKH-Ärztinnen und Ärzte hätten so gar nicht mehr nach Wien zurückkehren können.

Abgereist sei man dann individuell. Er selbst sei mit dem Auto gefahren. Die beiden nun Infizierten reisten aber mit dem Taxi zunächst nach St. Anton, gingen dort noch zum Supermarkt und nahmen dann den Zug nach Wien.

Ansteckung bedeutet Immunität

Besonders interessant: Laufer findest es nicht nur schlecht, dass seine beiden Kollegen an der Lungenkrankheit Corona leiden. Ihr Krankheitsverlauf sei milde und dann, wenn sie gesund sind, sind sie immun: "Ärzte mit Immunität gegen das Coronavirus sind ein Gewinn für die Zukunft", erläutert er gegenüber dem "Standard".

Laufer will durch diese Schilderungen insgesamt beruhigen. Am AKH habe man alles im Griff. Auch seiner Herzchirurgie sei gut vorbereitet, mit einem vierstufigen Notfallplan. Derzeit befinde man sich erst auf Stufe 2 (reduzierter Betrieb). Die Abteilung hat sich in drei Teams geteilt, die nicht miteinander Kontakt haben dürfen. Sie wechseln nach einer Woche durch.

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