Erschreckende Bilanz: In Österreich ertranken im Vorjahr 39 Menschen schnell und lautlos, darunter auch drei Kinder und Jugendliche. Das Problem: Viele im Land können nicht oder nur unsicher schwimmen, denn 630.000 Menschen, somit 7 Prozent der Gesamtbevölkerung, haben es nie gelernt und 23 Prozent beherrschen die Schwimmkunst nur minimal, heißt es von Markus Schimböck, dem Präsidenten der Wasserrettung Niederösterreich.
Was die Zahl der Nichtschwimmer weiter hinauf treibt, ist unter anderem die immer weniger werdenden Bademöglichkeiten in der Nähe der Menschen. Noch 2021 hatten nur vier Prozent bei sich keine Schwimmmöglichkeit, jetzt sind es schon zehn Prozent. Mit weniger Freibädern oder Seen ist auch die Zahl der Nichtschwimmer-Familien von acht auf 13 Prozent gestiegen.
Vor allem die große Zahl der jungen Nichtschwimmer ist besorgniserregend. So können bei den Fünf- bis 19-Jährigen 137.000 Menschen nicht schwimmen. Landesrätin Eva Prischl (SPÖ) verweist daher auf die 1.280 "Schwimmkids", welche dieses Jahr gratis Schwimmunterricht bekommen. Denn sie betont: "In der Badewanne kann man nicht schwimmen lernen."
Laut Schimböck sterben rund 30 bis 50 Menschen pro Jahr aufgrund von Ertrinken, vor allem bei Kindern ist es die zweithäufigste Unfallursache. Er warnt daher vor der Wichtigkeit der Prävention, wie die Absicherung des eigenen Pools und einem Schwimmkurs, aber auch die entsprechende Aufsichtspflicht und das Erlernen von Selbstrettungskompetenzen.
Für ihn sind neben aufgrund mangelnder Infrastruktur fehlende Schwimmkompetenzen, auch der Gesundheitszustand und die Selbstüberschätzung bei Trendsportarten Hauptgründe für diverse Unfälle im Wasser.