Konsequenzen gefordert

"Alarmierend" – diese Gefahr lauert in Brot und Nudeln

Beunruhigende Testergebnisse: Konsumentenschützer haben in Lebensmitteln eine gefährliche Chemikalie entdeckt. Jetzt fordern sie Konsequenzen.
Oberösterreich Heute
04.06.2025, 04:00
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Die AK Oberösterreich hat gemeinsam mit Global 2000 48 Getreide-Erzeugnisse auf die sogenannte Ewigkeits-Chemikalie TFA untersucht. Das Bedenkliche: Alle Produkte (Brot, Nudeln und Frühstücksflocken) waren damit belastet – für die Kammer "alarmierend".

Die Details: Die Bandbreite reichte von 13 Mikrogramm pro Kilo bei Roggen aus biologischem Anbau bis zu 420 Mikrogramm in konventionellen Butterkeksen. Das entspricht dem Hundert- bis Tausendfachen der ohnehin bereits hohen Werte in Regen-, Grund- und Trinkwasser.

Herkömmliche Produkte waren rund dreimal so hoch belastet wie biologische Lebensmittel. Aber auch jedes der 24 Bio-Produkte wies ebenfalls Werte über 10 Mikrogramm auf. das betraf auch jene, die aus Flächen stammten, die nie mit Pestiziden behandelt wurden. Laut den Testern unterstreicht das die hohe Mobilität und weite Verbreitung von TFA in der Umwelt.

Wie gefährlich ist TFA?

Trifluoracetat ist ein extrem stabiles Endprodukt, das beim Abbau von Pestiziden in der Landwirtschaft und fluorierten Gasen aus der Kältetechnik entsteht.

Aufgrund seiner extremen Beständigkeit und Wasserlöslichkeit reichert sich TFA in den globalen Wasserressourcen und in lebenden Organismen an.

Vor kurzem veröffentlichte die Europäische Chemikalienagentur einen Vorschlag zur Einstufung der Chemikalie als reproduktionstoxisch. Die Gefahrenhinweise: "Kann das Kind im Mutterleib schädigen. Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen."

Niederländische Gesundheitsbehörden warnen im Fall von konventionellen Produkten: Die tolerierbare tägliche Dosis wird von Erwachsenen mit einem durchschnittlichen Getreidekonsum bereits eineinhalbfach und von Kindern sogar vierfach überschritten.

Besorgniserregend: Im Vergleich zur bisher einzigen amtlichen Getreideuntersuchung auf TFA vor knapp einem Jahrzehnt hat sich die Belastung inzwischen verdreifacht.

Eindringlicher Appell

Die Arbeiterkammer und Global 2000 appellieren eindringlich an die europäische Politik und an die Bundesregierung: Es brauche einen sicheren toxikologischen Grenzwert für Lebensmittel, der die Gesundheit von Menschen schützt und dessen Einhaltung überwacht wird. Die wohl wichtigste Maßnahme sei ein Verbot von Pestiziden, die TFA freisetzen.

Den ausführlichen Bericht "Die Ewigkeits-Chemikalie im täglich Brot" findet man hier.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 04.06.2025, 09:57, 04.06.2025, 04:00