Szene

Albertina verzeichnet 2022 knapp eine Million Besucher

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder blickt auf das Jahr 2022 zurück und verrät, was Kunstfans im kommenden Jahr erwartet.

Amra Duric

Weltweit erholen sich Museen langsam von der Corona-Krise – so auch die Albertina. Im "SzeneBackstage"-Gespräch zeigt sich Direktor Klaus Albrecht Schröder darüber sehr erfreut. "Das Highlight des Jahres 2022 war eigentlich das Jahr 2022. Das ganze Jahr ist Gott sei Dank wieder gut gelaufen. Wir erwarten heuer 950.000 Besucher. Da fehlen natürlich immer noch 300.000, aber ich hätte Anfang des Jahres nicht im Entferntesten erwarten dürfen, dass wir fast eine Million Besucher wieder anziehen werden", betont der Museumschef. 

Zwischen Kunst und Energiekrise

Auch sonst zeigt sich Schröder mehr als zufrieden. Ausstellungen über Edvard Munch, die 80er Jahre, Jackson Pollock, Ai Weiwei und Jean-Michel Basquiat bezeichnet der Kunsthistoriker als Highlights. Neben großer Kunst, gab es im Museum auch große Herausforderungen. Teuerungen und explodierende Energiekosten sind auch in der Albertina ein Thema.

"Ich habe immernoch das Gefühl, dass von allen Kulturangeboten, das Museum mit allergrößtem Abstand das günstigste Kulturangebot überhaupt ist."

"Ich glaube niemand, der seriös ist, kann im Augenblick Preissteigerungen ausschließen. Die Inflation, die allgemeine Teuerungswelle, die heute alle Güterklassen ergreift, die nicht nur dem Krieg und der Energiekrise geschuldet sind, sondern auch der Tatsache, dass wir aus dem CO2-Dilemma aussteigen müssen", betont Schröder.

Klaus Albrecht Schröder im "SzeneBackstage"-Interview.
Klaus Albrecht Schröder im "SzeneBackstage"-Interview.
Helmut Graf

Anstieg bei Ticketpreisen und Klimaprotesten

Die Eintrittspreise im Museum wurden heuer um fünf Prozent erhöht. "Deutlich unter der Inflationsrate", betont Schröder. "Ich habe immernoch das Gefühl, dass von allen Kulturangeboten, das Museum mit allergrößtem Abstand das günstigste Kulturangebot überhaupt ist." Ein Ticket für die Albertina + Basquiat kostet derzeit 18,90 Euro. Der Preis beim Eintritt für die Albertina modern liegt bei 14,90 Euro. Für die Albertina und die Albertina modern zahlen Kunstfans 24,90 Euro.

"Ich hoffe, dass die Klimaaktivisten erkennen, dass es besser ist sich Verbündete zu suchen, anstatt Gegner."

Die diesjährigen Attacken von Klima-Aktivisten auf Museen verurteilt der Kunsthistoriker im Interview scharf. "Ich lehne jegliche undemokratische Aktion ab, die das Recht bricht. Ich glaube nicht, dass die Klimaaktivsten kommendes Jahr untätig werden. Ob das weiterhin in Museen stattfinden wird, das weiß ich nicht. Ich hoffe, dass die Klimaaktivisten erkennen, dass es besser ist sich Verbündete zu suchen, anstatt Gegner", so Schröder.

2023 mit Picasso, Hirst und Michelangelo

Was der Albertina-Chef für das kommende Jahr bereits fix weiß: "2023 wird in der Albertina ein interessantes Jahr, weil wir wesentlich auf unsere eigenen Sammlungen zurückgreifen werden. Wir gedenken dem 50. Todestag von Pablo Picasso und zeigen 70 Werke von Picasso aus unseren Sammlungen. Wir machen die größte Ausstellung zur Druckgrafik, die es weltweit jemals gegeben hat – von Albrecht Dürer über Andy Warhol bis zu Damien Hirst. Im Herbst widmen wir Michelangelo eine Ausstellung."

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    Eines der berühmten Selbstporträts von Jean-Michel Basquiat.
    Eines der berühmten Selbstporträts von Jean-Michel Basquiat.
    Helmut Graf