Carlos Alcaraz hat am Sonntag bei den US Open den Titelverteidiger Jannik Sinner entthront. Damit steht der 22-jährige Spanier erstmals seit September 2023 wieder ganz oben in der Tennis-Weltrangliste.
Unter dem geschlossenen Dach im Arthur Ashe Stadium besiegte er den 24-jährigen Italiener nach 2 Stunden und 42 Minuten mit 6:2, 3:6, 6:1 und 6:4. Es ist bereits sein sechster Grand-Slam-Titel. Für den Sieg kassierte Alcaraz einen Scheck über 5 Millionen Dollar (umgerechnet rund 4,27 Millionen Euro), Sinner bekam die Hälfte davon.
Das Finale startete wegen verstärkter Sicherheitsvorkehrungen mit etwa einer halben Stunde Verspätung – US-Präsident Donald Trump war im Stadion und wurde noch vor Spielbeginn von den Fans ausgebuht. Viele Zuschauer kamen trotz teurer Karten erst weit über eine Stunde nach Beginn ins Arthur Ashe Stadium. Das Promi-Aufgebot war groß: Bruce Springsteen, Pink, Sting, Jon Bon Jovi, Lindsey Vonn und Stephen Curry waren von Anfang an dabei.
Carlos Alcaraz gab der glitzernden US-Open-Trophäe einen kräftigen Kuss und genoss seinen Triumph vor der Pyroshow inmitten des mächtigen Arthur Ashe Stadium. Nach seiner Gala-Vorstellung bekam der Spanier das Lächeln kaum noch aus dem Gesicht – und dankte vor allem seiner Familie und seinem Team.
"Ich bin so glücklich und stolz, euch zu haben", sagte Alcaraz "Das ist auch euer Erfolg." Sein Bruder, Vater und Onkel verfolgten das Finale live in New York.
Den Grand-Slam-Triumph feierte er oben ohne Champagner spritzend mit seinem Team in den Katakomben in New York.
Bei der Siegerehrung zuvor richtete Alcaraz auch ein paar warme Worte an Sinner. "Ich sehe dich öfter als meine Familie", scherzte der 22-Jährige: "Es ist unglaublich, was du diese Saison geschafft hast."
Alcaraz und Sinner sind der Konkurrenz mittlerweile meilenweit enteilt. Die vergangenen acht Grand-Slam-Titel haben die Ausnahmeathleten gerecht unter sich aufgeteilt. "Du machst das unglaublich. Du warst heute besser als ich. Genieß es", sagte Sinner.
Der entthronte Südtiroler muss nach 65 Wochen seinen Platz an der Spitze der Weltrangliste für Alcaraz räumen. "Alcaraz versetzt Sinner bei den US Open einen doppelten Schlag", schrieb die spanische AS. Für die britische BBC war es das "nächste Kapitel einer spannenden Rivalität" zwischen den beiden.
Alcaraz hat sich nicht nur über seinen 23. Titel gefreut. Er gehört jetzt zu einem kleinen, elitären Kreis: Nach Novak Djokovic, Rafael Nadal und Mats Wilander ist er erst der vierte Spieler, der mindestens zwei Major-Titel auf allen drei Belägen geholt hat (2024-25 Roland Garros, 2023-24 Wimbledon und nach 2022 erneut bei den US Open).