Vor fünf Jahren wurden die Alkoschlösser in Finnland eingeführt. Zehntausende Unfälle konnten dadurch verhindert werden. Nun fordern auch österreichische Experten das Verkehrsministerium auf zu handeln.
Das Alkolock-System funktioniert simpel. Vor dem Fahrtantritt muss der Lenker in ein Röhrchen blasen. Ist er fahrtauglich, lässt sich der Wagen starten. Der Einbau des Systems kostet rund 1.000 Euro.
In Finnland erhalten Lenker, denen wegen Alkohols am Steuer der Führerschein abgenommen wurde, die Fahrerlaubnis früher zurück, wenn sie ihr Auto damit ausrüsten. In fünf Jahren konnten durch Alkolock mehr als 12.000 Alkofahrten und damit auch potentielle Verkehrsunfälle verhindert werden.
Aufgrund des Erfolges in Finnland und in drei weiteren Staaten gibt es innerhalb der EU bereits eine Diskussion über eine Einführung. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) fordert sogar, ein entsprechendes Gesetz in Österreich bereits vor einem Entschluss in Brüssel einzuführen.
Bures will Testergebnisse abwarten
Verkehrsministerin Doris Bures signalisiert dahingehend Bereitschaft: "Wenn es bei den Pilotversuchen ein positives Ergebnis gibt, bin ich dafür, dass wir diese neue Form der Prävention gesetzlich verankern. Alkohol ist die Ursache für sechs bis acht Prozent der tödlichen Unfälle."
Laut dem KfV werden in Österreich jährlich 26.000 Alkolenkern der Führerschein abgenommen. "Rund die Hälfte setzt sich weiter alkoholisiert hinter das Lenkrad", berichtete KfV-Chefjurist Armin Kaltenegger in der "Krone".
KfV mit Testphase zufrieden
Stolz erzählte er auch über die Pilotprojekte in Salzburg, wo ausgewählte Schülertransporte und Taxi-Unternehmen teilnehmen. "Wie es jetzt aussieht, laufen die Tests sehr erfolgreich. Sobald diese abgeschlossen sind, sollte man das Projekt einführen", so Kaltenegger.