Nach 14 Jahren wird der "Familien Erlebnispark Murtal" in Preggraben zwischen Knittelfeld und Leoben bald seine Pforten für große und kleine Besucher schließen – wohl für immer. Nach mehr als einem Jahr verzweifelter Mitarbeitersuche und gesundheitlichen Problemen muss Inhaber Günter Koller nun einen bitteren Schlussstrich ziehen: "Das war mein Lebenstraum. Und jetzt ist er geplatzt".
Seit Ende August ist das angeschlossene Gasthaus "Leibminger-Hütt'n" dauerhaft geschlossen, bald trifft es den Rest des Parks. Für rund 120 handzahme Tiere sucht Koller nun ein neues Zuhause. Der Auszug hat bereits begonnen, berichtet die "Kleine Zeitung".
Viele seiner Schützlinge haben bereits eine neue Unterkunft gefunden: "Ich habe sie fast verschenkt, es sind ja meine Tiere, sie sollen einen schönen Platz haben." Einzig seinen Dackel will er behalten.
"Solange noch ein Meerschweinchen herumwuselt" könne der Tierpark noch besucht werden, "aber wenn alle Tiere weg sind, dann ist Schluss", sagt Koller. Am Sonntag warteten unter anderem noch ein Lama-Pärchen, Pfaue, Schafe, Ziegen und Enten noch auf neue Besitzer.
Obwohl es ihm wahnsinnig schwerfalle, sieht sich der Betreiber zu diesem harten Schritt gezwungen. Obwohl Corona vieles verändert habe, sei der Fortbetrieb seines Erlebnisparks nicht am Umsatz gescheitert, sondern an fehlenden Mitarbeitern. "Ich habe wirklich alles versucht", schildert er fassungslos. Aufrufe auf Facebook, Tiktok & Co, persönliche Ansprache der Gäste und und und... nicht habe funktioniert.
„Am Umsatz ist es nicht gescheitert. Sondern daran, dass ich keinen einzigen Mitarbeiter finde.“Günter KollerBetreiber des Familien Erlebnispark Murtal
"Ich hätte mich auch über Ferialpraktikanten gefreut, oder wenigstens ein Pensionist, der alle zwei Wochen Rasen mäht, aber nichts. Von August 2024 weg war ich komplett alleine. So geht es nicht mehr, es hilft alles nix. Jetzt ist Schluss."
Eine dringend notwendige Knie-Operation habe er deshalb mehrfach aufgeschoben: "Ich kann meine Viecherl nicht einfach sich selbst überlassen. Wer sollte sich denn kümmern?"
Koller scheint sich mit dem bitteren Schicksal arrangiert zu haben. Laut "Kleine" hat er bereits einen neuen Job, spätabends kümmert er sich um die verbliebenen Tiere. Kürzer treten oder gar auf der faulen Haut liegen, sei für ihn keine Option: "Ich bin ja fleißig, Arbeit gehört für mich dazu."