Verhandlung abgesagt

Amalgamersatz – keine Einigung bei Zahnfüllungsmaterial

Kurz vor Beginn sagte die Zahnärztekammer das geplante Verhandlungsgespräch ab. Man orte "negative Pressearbeit" seitens der ÖGK.
Heute Life
16.01.2025, 13:31

Heute Vormittag stand ein weiteres Verhandlungsgespräch zwischen Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) und der Österreichischen Zahnärztekammer (ÖZÄK) an. Streitpunkt ist weiterhin der Ersatz für das Zahnfüllungsmaterial Amalgam.

Konnte zuletzt noch ein Erfolg im Bereich der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) vermeldet werden, wurde die heutige Gesprächsrunde knapp vor Beginn von der Zahnärztekammer abgesagt. Grund sei die "negative Pressearbeit" der ÖGK und Proteste vor dem Haus der Kammer. Gegenüber der APA spricht man von einem "Vertrauensbruch" seitens der ÖGK.

Amalgam seit Jahresbeginn verboten

Seit Jahresbeginn ist das bislang verwendete Zahnfüllmaterial Amalgam verboten. Seitens der Krankenkasse wäre das neue, erprobte weiße Material Alkasit als Amalgamersatz forciert gewesen. Die ÖGK hätte sogar 20 Prozent mehr für amalgamfreie Füllungen gezahlt als bisher. Die Zahnärztekammer akzeptiere jedoch nur den materialtechnisch minderwertigen Glasionomerzement als Gratisfüllung. Alles andere solle Privatleistung bleiben.

Gesundheitsschädlich oder nicht?

Seit Jahren wird ein Amalgam-Verbot diskutiert, weil es im Verdacht steht, gesundheitsschädlich zu sein. Darüber gibt es freilich geteilte Meinungen. Quecksilber an sich ist ein giftiges Schwermetall, das bereits bei Zimmertemperatur Dämpfe abgibt. Werden diese eingeatmet, besteht die Gefahr einer Vergiftung. Bei einer Aufnahme durch den Verdauungstrakt – also etwa, wenn Quecksilber verschluckt wird - ist es relativ ungefährlich. Amalgam als Zahnfüllung ist eine Legierung von Quecksilber mit anderen Metallen.
Viele Patienten lehnen Amalgam mittlerweile aus ästhetischen Gründen ab und lassen sich immer öfter Kunststofffüllungen einsetzen, die aus privater Tasche zu zahlen sind.

Was bedeutet das für Patienten?

Elf österreichische Zahnambulatorien hätten das ÖGK-Angebot mit dem "guten" Material bereits angenommen. Auch in den ÖGK-Kassenambulatorien soll es ab Jänner Alkasit als Amalgam-Ersatz geben.
Wer allerdings bei einem Zahnarzt in Behandlung ist, der das ÖGK-Angebot nicht akzeptiert, muss die Kosten für die Füllung vorerst noch privat vorstrecken. Wie viel man von der Kasse in so einem Fall dann zurückbekommen wird, steht noch nicht fest.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 16.01.2025, 15:28, 16.01.2025, 13:31
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