Mit 1.1.2025 tritt das EU-weite Verbot von Amalgamfüllungen in Kraft. Verhandlungen zwischen Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) und Österreichischer Zahnärztekammer zuletzt scheiterten ("Heute" hat berichtet), ergreift die ÖGK nun Maßnahmen, um die zahnmedizinische Versorgung weiter zu gewährleisten.
Seitens der Krankenkasse wäre das neue, erprobte weiße Material Alkasit als Amalgam-Ersatz forciert gewesen. Die ÖGK hätte sogar 20 Prozent mehr für amalgamfreie Füllungen gezahlt als bisher. Die Zahnärztekammer akzeptiere jedoch nur den materialtechnisch minderwertigen Glasionomerzement als Gratisfüllung. Alles andere solle Privatleistung bleiben.
Wer allerdings bei einem Zahnarzt in Behandlung ist, der das ÖGK-Angebot nicht akzeptiert, muss die Kosten für die Füllung vorerst noch privat vorstrecken. Wie viel man von der Kasse in so einem Fall dann zurückbekommen wird, steht noch nicht fest.
Seit Jahren wird ein Amalgam-Verbot diskutiert, weil es im Verdacht steht, gesundheitsschädlich zu sein. Darüber gibt es freilich geteilte Meinungen. Quecksilber an sich ist ein giftiges Schwermetall, das bereits bei Zimmertemperatur Dämpfe abgibt. Werden diese eingeatmet, besteht die Gefahr einer Vergiftung. Bei einer Aufnahme durch den Verdauungstrakt – also etwa, wenn Quecksilber verschluckt wird - ist es relativ ungefährlich. Amalgam als Zahnfüllung ist eine Legierung von Quecksilber mit anderen Metallen.
Viele Patienten lehnen Amalgam mittlerweile aus ästhetischen Gründen ab und lassen sich immer öfter Kunststofffüllungen einsetzen, die aus privater Tasche zu zahlen sind.