Die Opferzahlen steigen derzeit immer weiter. Österreich ist im Schock. Ganz Europa blickt auf die Grazer Dreierschützengasse. Hier in der Schule geschah die unfassbare Tat: Aktuell wird von zehn Toten und vielen Schwerverletzten berichtet. Der Täter soll mit einer Langwaffe auf seine Schulkollegen und Lehrer geschossen haben.
Sofort also die ersten Schüsse in den Klassen fielen, flüchteten viele Schüler nach draußen. Manche liefen in den Supermarkt, der gegenüber liegt. Aus dem Kebab-Lokal einige Meter daneben erfährt "Heute": "Wir haben etwa 30 bis 40 Schüsse gehört, es ist ganz arg – alles ist abgesperrt, überall sind Rettungen und Polizeiautos, am Himmel einige Hubschrauber."
In einer ersten Phase der schnellen Evakuierung – kurz nach 10 Uhr – wurden die Kinder nach "Heute"-Infos in einen Musiksaal und in die nahe gelegene Helmut List Halle – eine größere Veranstaltungshalle in Graz – gebracht. Ärztliche Hilfe wird hier für alle angeboten, die es brauchen.
Schon um 11.20 Uhr postete die Polizei Steiermark die nächste Etappe: Die Kinder werden in das ASKÖ Stadion gebracht – eine Fahrt von etwa 6 Minuten. Hier werden alle Kinder und das Schulpersonal gesammelt. Personen werden gezählt, es wird überprüft, ob noch wer fehlt.
"Vor Ort sind auch Psychologen und das Kriseninterventionsteam", beschreibt Denise Schiffrer-Barac von der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark. Insgesamt stehen 31 Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams bereit. Weiter sagt sie zu "Heute": "In solchen Fällen wird jedes ankommende Kind genau gescreent, die Experten schauen, welches Kind Hilfe benötigt – es ist absoluter Ausnahmezustand."
Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133
Kinder führen dann Einzelgespräche mit einem Psychologen und einem Sozialarbeiter. "Doch die Betreuung wird noch sehr lange dauern", sagt die Expertin. Es sind noch viele weitere Schritte nötig: "In den Klassen, mit der ganzen Schule", oder eben auch in weiteren Einzelberatungen.
Die Kinder werden heute von ihren Eltern vom Stadion abgeholt. In Spitälern im Umkreis werden ersten Informationen zufolge mehr als zwei Dutzend Schüler betreut, vier sollen in Lebensgefahr sein.