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Amt streicht 9-köpfiger Familie 1.600 Euro an Beihilfen

Eine 9-köpfige Patchwork-Familie steht vor dem finanziellen Ruin. Das Finanzamt hat alle Geldzahlungen eingestellt – nun fehlen monatlich 1.600 Euro.

Maxim Zdziarski
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    Ein Familien-Foto aus fröhlicheren Tagen
    Ein Familien-Foto aus fröhlicheren Tagen
    Privat

    Michaela D. ist 40 Jahre alt und Mutter von sieben Kindern. Ihr Partner (41) ist verwitwet und brachte fünf Kinder, darunter auch Drillinge, aus der ersten Ehe mit. Sie selbst hatte bereits eine leibliche Tochter und brachte letztes Jahr das erste gemeinsame Kind zur Welt. Das Familienglück schien perfekt – bis das Finanzamt die Beihilfen einstellte.

    "Wir leben in einem 9-köpfigen Haushalt. Mein Mann arbeitet als Busfahrer und schiebt derzeit ohne Ende Überstunden. Die Kinder sehen ihn kaum noch", erzählt die 40-Jährige aus dem Bezirk Mistelbach im "Heute"-Talk. Der Grund für die Streichung der Familienbeihilfe: Michaela hatte es verabsäumt, eine Schulbestätigung ihres ältesten Sohnes ans Finanzamt zu schicken, um die Fortzahlung der Gelder zu gewährleisten. "Das ist mir durchaus bewusst, dass es mein Fehler war", erzählt die Weinviertlerin weiter.

    Familienbeihilfe komplett gestrichen

    Doch das Finanzamt fror nicht nur die Beihilfen des angehenden Maturanten ein, sondern auch jene seiner Geschwister. "Uns fehlen jetzt jeden Monat 1.600 Euro", schildert Michaela ihre verzweifelte Lage. Bereits im Mai habe sie alle relevanten Unterlagen eingereicht, doch die Bearbeitung sei bis heute nicht abgeschlossen.

    "Haben Angst um unsere Existenz"

    Mittlerweile kämpft die 9-köpfige Familie mit ernstzunehmenden Existenzängsten. Nur dank der finanziellen Hilfe von Freunden konnten sie die letzten Rechnungen bezahlen. Dem nicht genug, steht nun eine Stromnachzahlung in der Höhe von 2.700 Euro an. Immerhin konnte die Power-Frau hier eine Ratenzahlung vereinbaren. "Ständig hoffen wir, dass der Antrag endlich bearbeitet wird. Doch das ist immer noch nicht passiert. Langsam weiß ich wirklich nicht mehr weiter", so die 40-Jährige.

    Finanzamt prüft Anträge

    Nach einer schriftlichen Anfrage beim Bundesministerium für Finanzen erklärte ein Sprecher, dass die Anträge in Bearbeitung seien. "Mit dem Abschluss kann in den nächsten Tagen gerechnet werden", heißt es. Die Kinderbeihilfe soll dann für den Zeitraum rückwirkend überwiesen werden. Wie lange die Familie tatsächlich auf den positiven Bescheid warten wird, bleibt unklar. Immerhin soll ab Herbst die Überprüfung solcher Fälle automatisiert und damit die Wartezeiten "in den meisten Fällen dramatisch gesenkt" werden.

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