Oberösterreich

An die Brüste gefasst – Chef musste 2.500 Euro zahlen

Ein sexueller Übergriff kam einen Oberösterreicher jetzt teuer zu stehen. Der Vorgesetzte griff seiner Angestellten an Brüste.

Johannes Rausch
In einer oberösterreichischen Firma kam es zu sexuellen Übergriffen. (Symbolbild)
In einer oberösterreichischen Firma kam es zu sexuellen Übergriffen. (Symbolbild)
Getty Images / iStockphoto

Der Vorfall ereignete sich in einem Betrieb im oberösterreichischen Zentralraum. Ein sexistisches Arbeitsklima war dort laut Arbeiterkammer gang und gäbe. Bei einer Angestellten blieb es jedoch nicht bei verbalen Übergriffen.

Der Vorgesetzte griff der Frau in Anwesenheit eines anderen Kollegen von hinten auf den Busen und gab dabei abwertende Kommentare von sich.

Die geschockte Mitarbeiterin wandte sich an die AK, diese erreichte im Rahmen eines Vergleichs eine Schadenersatzzahlung. Der Vorgesetzte musste 2.500 Euro zahlen.

Die AK berichtet von einem weiteren ähnlichen Fall: Eine junge Kellnerin wurde während der Arbeit ebenfalls von ihrem Vorgesetzten sexuell belästigt, er schlug ihr mit einer Zeitung aufs Gesäß.

Mithilfe der AK konnte die belästigte Frau eine Schadenersatzzahlung von 1.000 Euro erreichen. Außerdem entschuldigte sich ihr Chef für seine Grenzüberschreitung.

"Arbeitgeber verpflichtet, Betroffenen zu helfen"

AK-Experten konnten 2021 rund 309.000 Euro an Nachzahlungen erreichen, darunter auch Fälle sexueller Belästigung. Laut Arbeiterkammer waren zirka 87 Prozent der diskriminierten Personen Frauen.

"Aus Angst vor negativen Konsequenzen sagen viele Betroffene nichts und ziehen sich zurück." AK-Präsident Andreas Stangl will Betroffenen Mut machen.

"Im Rahmen der Fürsorgepflicht ist der Arbeitgeber verpflichtet, Betroffenen zu helfen", sagt AK-Präsident Andreas Stangl: "Tut er das nicht, wird neben dem Täter oder der Täterin auch er schadenersatzpflichtig, und zwar in der Höhe von mindestens 1.000 Euro."

Stangl weiß aus Beratungen, dass "von sexueller Belästigung betroffene Beschäftigte von ihrem Arbeitgeber oft keine Hilfe erwarten können": "Die Betroffenen werden oftmals versetzt oder gekündigt, echte Hilfe und Unterstützung sieht anders aus. Aus Angst vor negativen Konsequenzen sagen viele Betroffene nichts und ziehen sich zurück", so der AK-Präsident.

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