Angestellte besorgt – ÖGB will Gratis-Tests beibehalten

Mit den Öffnungsschritten ab 5. März erfolgt in Österreich auch eine neue Teststrategie. Nur noch bis Ende März sollen die Corona-Tests in Österreich gratis bleiben. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hatte mehrmals unterstrichen, dass er die kostenlosen Tests gerne beibehalten möchte und noch versuchen werde, den Bund umzustimmen.

Auch Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, kritisiert das Aus: "Viele Beschäftigte melden sich bei uns und haben große Sorgen, weil das Ende der Gratis-Tests mitten in der aktuellen Welle diskutiert wird. Die Corona-Tests müssen weiter gratis bleiben, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihr Umfeld schützen können", heißt es in einer Aussendung.

Im Gesundheitsministerium arbeitete man darum an einer Überarbeitung der Teststrategie. Die Corona-Tests kosten schließlich 1,5 Millionen Euro - pro Tag!

Angestellte im Handel mit hunderten Kontakten

Der Gewerkschaft merkt jedoch an, dass etliche Beschäftigte, wie etwa Handelsangestellte, jeden Tag hunderten Kontakten bald ohne Maske ausgesetzt seien. Viele von ihnen würden regelmäßig testen. "Wenn Ansteckungen von Personen aus den Risikogruppen vermieden werden können, weil vorher eine Gratis-Testung möglich war, dann ist das ein wichtiger Beitrag zum Kampf gegen die Pandemie. Der Arbeitsplatz mit vielen Kundenkontakten darf nicht zum Risikofaktor für das Umfeld von Beschäftigten werden", so Teiber.

Einen weiteren Aspekt nennt die Gewerkschafterin: "In vielen Branchen wird der bereits existierenden Personalmangel durch die Quarantäne von Beschäftigten noch verschärft. Wenn durch Gratis-Tests bereits noch asymptotische Erkrankte identifiziert werden können, bevor sie in der Arbeit ihre Kolleginnen und Kollegen anstecken, dann leistet das einen Beitrag, die Leistungsfähigkeit der Unternehmen, insbesondere im systemrelevanten Bereich, aufrechtzuerhalten."