Politik

"Ang'fressen, Hammer" – ÖGB-Boss fordert viel mehr Hilf

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian verteidigte im ORF-Radio Ö1 die Forderung nach einem Gehaltsplus in Höhe von 6 Prozent mit emotionalen Worten.

Roman Palman
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ÖGB-Boss Katzian fordert mehr Hilfe angesichts der aktuellen Teuerungswelle.
ÖGB-Boss Katzian fordert mehr Hilfe angesichts der aktuellen Teuerungswelle.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Die Teuerung in Österreich schnellt in schwindelerregende Höhen. Experten rechnen für heuer mit einer Jahresinflationsrate von 5,5 bis 5,8 Prozent, neben Energie und Sprit ziehen auch die Preise vieler anderer Produkte des täglichen Lebens an. SPÖ und Sozialpartner wollen der Teuerung, die vor allem Geringverdiener schwer trifft, den Kampf ansagen. Dazu gibt es auf Wunsch der Sozialdemokraten auch am heutigen Dienstag eine Sondersitzung im Nationalrat.

Seitens der Regierung soll es eine Arbeitsgruppe geben, die sich mit dem Thema auseinandersetzt. Details sind aber noch offen, wie ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian im Ö1-Morgenjournal sagt: "Ich weiß noch nicht, was die Arbeitsgruppe macht, Ich kenne auch nichts anderes als den Ministerrats-Vortrag." Klar sei, dass es jemanden geben müsse, der konkret beobachte welche Warengruppen und welche Dienstleistungen am meisten betroffen seien. Aber: "Ich kann nicht sagen, ob das Zähne hat, oder ein zahnloser Tiger ist".

Der Preis-Index für Österreich - derzeit wird alles massiv teurer.
Der Preis-Index für Österreich - derzeit wird alles massiv teurer.
APA-Grafik / picturedesk.com

Mietpreis-Stopp gefordert

Der Gewerkschaftsboss schildert, dass die Sozialpartner der Regierung schon vor einiger Zeit insgesamt neun Punkte vorgelegt hätten, darunter auch der Wunsch nach einem Stopp der Mieterhöhungen wie schon im vergangenen Jahr: "Gemacht worden ist nix. Ich bin neugierig, ob das Parlament diesen Mietenstopp rückwirkend jetzt noch fixiert."

Die Mietpreiserhöhung mache nicht nur das Wohnen teurer, sondern treibe auch weiter die Inflation in die Höhe. "Und ehrlich gesagt, des geht ned. Und die Leut' san wirklich ang'fressen und viele am Rande dessen, was noch leistbar ist!", kritisiert Katzian.

Kurzarbeit soll zurück

Doch auch den Unternehmen müsse geholfen werden, damit diese nicht durch exorbitant steigende Preise gezwungen würden, Mitarbeiter zu entlassen. "Wir brauchen die Kurzarbeit auf jeden Fall, weil in einer ganzen Reihe von Betrieben schon Probleme mit Energie oder Lieferketten bestehen", fordert der ÖGB-Präsident. Das vorgeschlagene Hilfsvolumen für alle Anti-Teuerungsmaßnahmen beziffert er aber bereits ohne Kurzarbeit auf 2,5 Milliarden Euro.

Finanzminister-Sager lässt Katzian auszucken

Bei der Frage des ORF-Reporters zur Lohnforderung von plus 6 Prozent bei den laufenden KV-Verhandlungen und der Reaktion des Finanzministers Magnus Brunner, dass damit die Lohn-Preis-Spirale noch weiter befeuert werde, rastet der ÖGB-Chef im Radio-Interview aus: 

"I kann des scho nimmermehr hören mit dieser Lohn-Preis-Spirale. Des geht ma schon wieder am Hammer", donnert Katzian ins Mikrofon. Nicht die Löhne würden die Preise anheizen. "Es werden zuerst die Preise teurer – ein jeder von uns g'spührt des, dass alles teurer wird." Dass sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer diese Inflation zurückholen wolle, sei eine normale Reaktion. "Dann zu sagen, WIR heizen die Lohn-Preis-Spirale an, is ein Witz! Die Inflation steigt wegen den steigenden Wohnkosten und Preisen, aber ned, weil die Leut' mehr verdienen!"

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