Politik

Angstvolle Lehrer können zu Hause bleiben im Herbst

Wenn Lehrer und Schüler durch Corona einer "starken psychischen Belastung" ausgesetzt sind, können sie sich freistellen lassen.

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Faßmann zeigt Verständnis für Corona-Angst.
Faßmann zeigt Verständnis für Corona-Angst.
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Vor Kurzem präsentierte Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) seinen Masterplan für den bevorstehenden Neustart der Schulen. Insbesondere ein Passus im dazugehörigen und seit Kurzem online verfügbaren "Schule im Herbst"-Konzept wurde bisher aber kaum beachtet.

Freistellung für "psychische Belastung" durch Corona 

Denn laut Faßmanns Plan können Lehrer künftig nicht nur dann eine Freistellung beantragen, wenn sie selbst oder ein mit ihnen zusammenlebender Angehöriger zur Corona-Risikogruppe gehören. Das Gleiche gilt auch, wenn sie "aufgrund der aktuellen Infektionslage eine starke psychische Belastung" verspüren. "Nur" über 60 Jahre alt zu sein, ist im Gegensatz zur früheren Corona-Regelung nicht länger ein gültiger Freistellungsgrund.

Die Zugehörigkeit zur Risikogruppe oder die Angst vor einer Infektion kommen auch für Schüler als Freistellungsgrund in Frage. Wer aus Angst vor Corona daheimbleiben will, muss aber ein Attest vom Facharzt nachweisen können. Ein hausärztliches Attest alleine reiche nicht, betont das Ministerium – weder für Lehrer noch für Schüler. Ebenso muss der Arzt einen "nachweislichen Zusammenhang" zwischen der psychischen Belastung und dem Infektionsgeschehen bestätigen.

Auf eine Freistellung folgt selbstständiges Distance-Learning 

Eine Freistellung ist jedoch laut Ministerium nicht mit Urlaub oder Ferien zu verwechseln. Lehrer und Schüler müssten grundsätzlich ins "Distance-Learning" wechseln. Das aber könne man nicht "wegen einzelner Schüler" ausrollen, die ein Corona-Angst-Attest vorweisen können. Fazit: Die Betroffenen müssten "selbstständig nachlernen, wie sonst im Krankheitsfall auch."