Anna Werner Friedmann (33) ist schon lange im Showbiz, hat aber tatsächlich noch nie eine Ermittlerin gespielt. In "Die Toten vom Bodensee" (27. Oktober, 20.15 Uhr, ORF2) mimt sie die etwas ungewöhnliche Kommissarin Mara Eisler.
Ihre Figur leidet nämlich an einer Kopfverletzung, die sie unberechenbar macht. Für die Schauspielerin ein Segen: "Sie kann alles sein, was meine Kreativität zulässt: Sie kann unangebracht lachen, plötzlich ernst oder klinisch werden – einfach alles. Das ist ein Geschenk, weil man sich selbst überraschen kann und nicht immer das Gleiche spielt. Diese Figur ist dadurch unglaublich aufregend, und die Konstellation insgesamt war von Anfang an sehr verführerisch", schwärmt die Österreicherin. Sie hatte also "absolute Narrenfreiheit" am Set.
In "Die Toten vom Bodensee - Der Wunschbaum" mischt Friedmann das Männerduo Oberländer (Matthias Koeberlin) und sein Kollege Komlatschek (Hary Prinz) auf. Dabei lässt sie ihnen auch am stillen Örtchen keine Ruhe: "Mein Kollege ist auf der Toilette, und ich will ihm unbedingt etwas über den Fall erzählen – die Figur merkt aber nicht, dass das gerade nicht der richtige Moment ist, um ein Gespräch zu beginnen. Diese Szene fand ich unglaublich lustig, sie hat genau meinen Humor getroffen", erzählt sie "Heute".
Gemeinsam stehen die Ermittler nämlich vor einem komplexen Fall: Rebecca Jauer wird tot aufgefunden – vergiftet und an einem Strick aufgehängt, direkt am regional bekannten "Wunschbaum". Die ersten Spuren führen zur Gärtnerei von Saskia Prixner (Miriam Stein). Dort hatte Rebecca kurz vor ihrem Tod einen ihrer größten Wünsche erfüllt bekommen: Saskia hatte ihr eine Anstellung in der Firma ihres Bruders, Stefan Prixner (Julian Looman), vermittelt.
Was zunächst nach einer glücklichen Fügung klingt, entpuppt sich bald als verhängnisvolle Verbindung. Noch am selben Abend wird Saskia selbst tot aufgefunden – ermordet mit demselben tödlichen Gift, das auch Rebecca das Leben kostete.
Die Ermittler erkennen bald: Sie stehen einer Serie von Morden gegenüber. Als dann auch Rebeccas ehemaliger Freund Oliver Lorenz (Emanuel Fellmer) auf grausame Weise ums Leben kommt, scheint das Netz der Tat noch dichter zu werden. Doch trotz aller Indizien bleibt die zentrale Frage offen: Was verbindet diese Menschen wirklich?
Auch privat prägen momentan Ermittlungen ihren Alltag: Aktuell muss sich Friedmann wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung an einem Schauspielkollegen vor Gericht behaupten. Ihr wird vorgeworfen, ihren Gegenpart während eines Auftrittes zu fest in den Po gebissen zu haben.
"Das ist ein Thema, über das ich grundsätzlich sehr gern sprechen würde, weil es wichtig ist. Aber solange mein Gerichtstermin im Dezember noch aussteht, kann ich nur bedingt darüber reden", erklärt sie im "Heute"-Talk. Grenzen setzen möchte sie sich beruflich trotzdem nicht: "Für die richtigen Gründe kann man alles spielen", so Friedmann.