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Wiener haben Angst vor Hamster-Massensterben in Park

Die Errichtung eines Spielplatzes in Wien-Favoriten besorgt Tierfreunde – der Park, in dem gebaut wird, ist die Heimat einer bedrohten Tierart. 

Marlene Postl
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Muss dieser kleine Nager bald unter die Baggerschaufel?
Muss dieser kleine Nager bald unter die Baggerschaufel?
Leserreporter

In Wien-Favoriten wird gebaut – im Maria-Rekker-Park, in der Nähe vom Verteilerkreis Favoriten, soll ein Kinderspielplatz entstehen. Bei Anrainern sorgt dies allerdings für Unruhe. Tierliebe Wiener sind um die kleinsten Bewohner des Parks besorgt. Die Grünanalage ist nämlich Heimat einer bedrohten Tierart: dem Feldhamster. 

Durch seine große Beliebtheit als Haustier vermuten die wenigsten, dass der Wildhamster vom Aussterben bedroht sein könnte. Doch tatsächlich stehen die kleinen Nager auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Umso herziger, dass die Wildhamster mitten in Wien ein Zuhause gefunden haben. Zahlreiche Favoritner befürchten, dass sie durch den Bau des neuen Spielplatzes nun ihre Heimat verlieren. 

Wiener Hamsterbeauftragte prüfte den Fall bereits

Am Favoritner Bezirksamt versicherte man gegenüber "Heute", der Fall sei eingehend geprüft worden und die Hamster seien nicht in Gefahr. "An dem von Ihnen angesprochenen Ort wird ein Kinderspielplatz für körperlich eingeschränkte Kinder entstehen. Die federführende Dienststelle, die Wiener Stadtgärten, hat bereits in Kooperation mit der Hamsterbeauftragten der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien eine Begehung durchgeführt und festgestellt, dass die Hamster nicht gefährdet sind, da ihre Behausungen in den Randbereichen der Fläche gegeben sind", berichtet ein Pressesprecher im Gespräch mit "Heute". 

Doch die tierlieben Wiener, die sich für die bedrohten Nager einsetzen, sind besorgt, dass die sensiblen Hamster sich durch einen Spielplatz gestört fühlen. Einige sehen den Sinn nicht, einen neuen Spielplatz zu bauen, wenn sich in unmittelbarer Gehnähe vier andere Spielplätze befinden, die man barrierefrei ausbauen könnte.