Oberösterreich

Anrainer sauer wegen ständiger lautstarker "Demos"

Demonstrationen sind ein Grundrecht. Doch aktuell sorgt die große Anzahl an Corona-Spaziergängen bei vielen Linzerinnen und Linzern für Ärger.

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Der Mann, der unerkannt bleiben will, ärgert sich über die Corona-Demos in Linz vor seiner Haustür.
Der Mann, der unerkannt bleiben will, ärgert sich über die Corona-Demos in Linz vor seiner Haustür.
Armin Bach

Helmut A. (66, Name von der Redaktion geändert) ist kein Kind von Traurigkeit. Der Mann hat in seinem Leben viel erlebt, war als DJ in ganz Linz bekannt und ist noch immer aktiv und umtriebig. Doch seit ein paar Monaten wird er seines Lebens nicht mehr froh.

Helmut A. hat eine Wohnung in der Linzer Badgasse. Das pulsierende Leben in der Altstadt stört den Mann eigentlich nicht, auch wenn es wegen der vielen Bars manchmal etwas lauter ist. Doch nun ist Schluss für den Linzer: Was zu viel ist, ist zu viel.

Denn seit eben ein paar Monaten spielt sich vor seiner Haustür Folgendes ab. "Fast jeden Tag biegt ein Auto, bestückt mit einem Lautsprecher, in die Badgasse, parkt für einem Cafe – und dann wird da noch stundenlang Party gemacht, oft auch vor dem Gastrobetrieb", erzählt A. im Gespräch mit "Heute".

Die Impf- und Maßnahmengegner marschieren nämlich bei ihren Spaziergängen (die unter der Woche meist spärlich besucht sind) vom Hauptplatz in die Altstadt, wo es einen sogenannten "gemütlichen Ausklang" in und eben sehr oft, so A. vor dem besagten Cafe gibt.

Treffen vor Cafe

Das Cafe, wo man sich dann trifft gehört (nicht ganz überraschend) einer in Linz bekannten Maßnahmengegnerin, die einst als selbst ernannte "Wutwirtin" österreichweit bekannt wurde.

Polit-Kritik an den Demos

Unterdessen kommt auch aus der Politik erste Kritik an den ausufernden Corona-Demos in Oberösterreich, wobei die vor allem in Linz und Steyr besonders häufig sind. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hat deshalb gemeinsam mit seinem Steyrer Amtskollegen Markus Vogl (ebenfalls SPÖ) eine Gesetzesnovelle im Zusammenhang mit dem Demonstrationsrecht gefordert.

Es könne nicht sein, dass ganze Städte stundenlang blockiert werden und das an mehreren Tagen in der Woche. Deshalb sollen die Durchführungsbestimmungen gesetzlich geändert werden. Die Polizei solle bei der n Zeit, dem Ort und der Dauer von Kundgebungen aller Art Einfluss nehmen können. 

Das Schicksal teilt der Linzer auch mit den Bewohnern am Hauptplatz. Denn dort starten die Demo meist. Die Musik wird mit bis zu 94 Dezibel abgespielt, wie Messungen von "Heute" ergaben.

Protest geplant

Helmut A. will deshalb  nicht mehr lange zuwarten. "Ich bin jetzt dann einmal eine Woche weg, wenn es dann noch immer so ist, dass die da jeden Tag feiern, werde ich eine Bürgerversammlung einberufen", sagt er.

Denn ihm und seinen Nachbarn, die das Schauspiel ebenfalls stört, reicht es. "Das ist eine Minderheit, die sich nicht an die Regeln halten will. Es wird Zeit, dass die schweigende Mehrheit endlich etwas macht und sich wehrt", sagt der verärgerte Linzer.

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