14 bis 18 Jahre alte Burschen

Anschläge geplant – NS-Teenies in Deutschland verhaftet

In mehreren deutschen Bundesländern klickten am Mittwoch die Handschellen. Die jungen Männer sollen Teil einer rechtsextremen Terrorzelle sein.
Newsdesk Heute
21.05.2025, 14:50

Bei einer großangelegten Razzia wurden in Deutschland fünf Mitglieder der spätestens Mitte April 2024 gegründeten rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung "Letzte Verteidigungswelle (L.V.W)" festgenommen. Die Verdächtigen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren sollen in Chatgruppen rechtsextreme Inhalte ausgetauscht, zur Begehung von Straftaten aufgerufen und diese teilweise selbst begangen haben.

Die Gruppierung versteht sich als letzte Instanz zur Verteidigung der "Deutschen Nation". "Ihr Ziel ist es, durch Gewalttaten vornehmlich gegen Migranten und politische Gegner einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen", heißt es seitens der Justiz. Die Festnahmen erfolgten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen.

Brand- und Sprengstoffanschläge

Der deutsche Generalbundesanwalt wirft vier der Festgenommenen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor, einem die Unterstützung einer solchen. Zu den angesprochenen Straftaten würden insbesondere Brand- und Sprengstoffanschläge auf Asylbewerberheime und Einrichtungen des politisch linken Spektrums zählen, berichtet die "Bild".

Drei der Verdächtigen sollen sogenannte Rädelsführer der Gruppe gewesen sein. Die konkreten Vorwürfe lauten versuchter Mord, Brandstiftung und Sachbeschädigung. Wie die "Bild" berichtet, sollen zwei der Jugendlichen am 23. Oktober 2024 in den Morgenstunden das Kulturhaus in Altdöbern (Brandenburg) mit Brandbeschleuniger angezündet haben. Zu diesem Zeitpunkt waren an der Örtlichkeit mehrere Personen untergebracht. Durch Zufall wurde niemand verletzt, der Sachschaden belief sich auf rund 500.000 Euro.

Weitere Durchsuchungen

Zudem hätten auch Ermittler mit Durchsuchungen von 13 Objekten in Sachsen und Thüringen begonnen. Diese Maßnahmen richteten sich gegen drei weitere deutsche Staatsangehörige, die bereits in Untersuchungshaft sind. Laut der Zeitung sollen zwei der Verdächtigen versucht haben, eine Asylunterkunft in Schmölln (Thüringen) mittels Feuerwerkskörpern in Brand zu stecken.

Außerdem sollen sie an den Wänden der Unterkunft Schriftzüge wie "L.V.W", "Ausländer raus", "Deutschland den Deutschen" und "NS-Gebiet" hinterlassen haben. Auch mit Hakenkreuzen und Sieg-Runen sollen sie das Gebäude beschmiert haben. Im Februar 2025 gelang es sächsischen Ermittlern dann einen geplanten Anschlag auf eine Asylunterkunft im brandenburgischen Senftenberg zu verhindern.

Laut der Generalstaatsanwaltschaft Dresden wurden bei einer Wohnungsdurchsuchung im sächsischen Meißen Sprengstoff in Form von zwei Kugelbomben, Schlagringe, Einhandmesser, Munition, Schreckschuss- und Soft-Air-Waffen gefunden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 21.05.2025, 16:03, 21.05.2025, 14:50
Weitere Storys